GHF meldet 20 Tote, darunter 19 niedergetrampelt und 1 erstochen. Hamas-verbundene Elemente angeblich involviert.
Tödliche Unruhen bei Hilfsgüter-Verteilung im Gazastreifen
Bei einer Verteilstelle für Hilfsgüter im Gazastreifen sind laut der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) am Morgen 20 Menschen bei Unruhen getötet worden. «Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand wurden 19 der Opfer niedergetrampelt und eines erstochen», teilte die Stiftung mit. «Wir haben glaubwürdige Gründe für die Annahme, dass bewaffnete und mit der Hamas verbundene Elemente innerhalb der Menge die Unruhen gezielt angefacht haben.» Der Vorfall ereignete sich den Angaben nach bei einer Verteilstelle in der Stadt Chan Junis.
Es wurde in einer Erklärung der Stiftung berichtet, dass Mitarbeiter der GHF Schusswaffen in der Menge identifiziert haben. Während des Vorfalls wurde ein US-amerikanischer Mitarbeiter von einer Person in der Menge mit einer Schusswaffe bedroht.
Die Gesundheitsbehörde in Gaza, die der Hamas untersteht, berichtete von mindestens 21 Toten. Laut Angaben wurden insgesamt 15 Personen bei einer durch den Einsatz von Tränengas ausgelösten Panik niedergetrampelt und erstickt. Das Medienbüro der Hamas gab an, dass neun Menschen durch Schüsse getötet wurden.
Die Informationen von beiden Seiten können nicht unabhängig verifiziert werden.
Die GHF-Stiftung, die von Israel und den USA unterstützt wird, begann Ende Mai mit ihrer Arbeit, nachdem monatelang Hilfslieferungen durch eine israelische Blockade behindert wurden. Die UN kritisieren, dass die Stiftung nicht genügend Verteilzentren betreibt und dass die Menschen dort sowie auf dem Weg dorthin großen Gefahren ausgesetzt sind.
Immer wieder gibt es Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe von Verteilzentren. Meist wird der israelischen Armee vorgeworfen, Schüsse abgegeben zu haben. Seit Ende Mai sind im abgeriegelten Gazastreifen nach UN-Angaben bereits Hunderte Tote bei Verteilstationen der GHF registriert worden.