Nach Angaben der ukrainischen Behörden wurden bei einem russischen Luftangriff mindestens 16 Häftlinge in einem Gefängnis in Saporischschja getötet. Militärgouverneur Iwan Fedorow teilte mit, dass 35 Häftlinge verletzt wurden.
Laut seinen Angaben wurde das Umland der nahe der Front gelegenen Großstadt in der Südukraine in der Nacht achtmal aus der Luft angegriffen, vermutlich mit Gleitbomben. In der Strafvollzugsanstalt wurden Gebäude zerstört. Auch an Privatgebäuden entstanden Schäden. Die Verletzten wurden medizinisch versorgt. Der genaue Ort wurde vom Verwaltungschef nicht genannt.
Kaum Abwehrmöglichkeiten gegen Gleitbomben
Gleitbomben werden von russischen Kampfjets über russisch kontrolliertem Gebiet nahe der Front abgeworfen und schlagen dann in Orten auf ukrainischer Seite ein. Die ukrainische Flugabwehr hat keine Möglichkeit, die angreifenden Jets zu erreichen. Aufgrund der kurzen Flugzeit der Bomben über wenige Dutzend Kilometer gibt es praktisch keine Vorwarnzeit für die Bevölkerung.
Nach Angaben der Ukraine kamen im benachbarten Gebiet Dnipropetrowsk mindestens zwei Menschen in der Stadt Kamjanske durch einen russischen Raketenangriff ums Leben. Der örtliche Gouverneur Serhij Lyssak teilte auf Telegram mit, dass weitere fünf Personen verletzt wurden.
Russland führt seit über drei Jahren Krieg gegen die Ukraine. Dies beinhaltet regelmäßige nächtliche Luftangriffe mit Drohnen und Gleitbomben, manchmal auch in Kombination mit Raketen und Marschflugkörpern. Im Laufe dieses Jahres haben sich die nächtlichen Angriffe noch verstärkt und umfassen oft Hunderte von Fluggeräten.
Die Ukraine versucht ihrerseits, mit Kampfdrohnen Militär- und Industrieziele weit hinter den russischen Linien zu treffen. Die Zerstörungskraft dieser Drohnen ist jedoch geringer als die der russischen Waffen. Die russische Armee meldete in der Nacht zum Dienstag den Abschuss von 74 ukrainischen Kampfdrohnen über verschiedenen Regionen des Landes.
