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Grünen-Politikerin in Dresden attackiert

Erst Ende letzter Woche war SPD-Kandidat Matthias Ecke bei einem Angriff in Zusammenhang mit dem Aufhängen von Wahlplakaten schwer verletzt worden. Nun kam es erneut zu Gewalt – wieder in Dresden.

In Dresden ist erneut eine Politikerin beim Aufhängen von Wahlplakaten angegriffen worden. Vor wenigen Tagen ist SPD-Kandidat Matthias Ecke schwer verletzt worden.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Eine 47-jährige Grünen-Politikerin wurde in Dresden beim Aufhängen von Wahlplakaten von zwei Personen angegriffen. Die Polizei identifizierte kurz darauf eine 24-jährige und einen 34-jährigen als Tatverdächtige, wie die Polizeidirektion Dresden am Dienstagabend mitteilte.

Ein Sprecher der Polizei wollte zunächst nicht sagen, wer die Angegriffene ist. Gestern Abend hat der männliche Angreifer die Politikerin beim Aufhängen von Wahlplakaten beiseite gestoßen, beleidigt und bedroht. Außerdem soll er zwei Plakate heruntergerissen haben.

Eine 24-jährige Frau kam den Angaben zufolge hinzu und bespuckte unvermittelt die Politikerin, die in Begleitung von Helfern und einem Drehteam war. Die Polizei stellte die beiden in unmittelbarer Nähe. Gegen den 34-jährigen Deutschen werde wegen Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung ermittelt und gegen die 24-jährige Deutsche wegen Körperverletzung.

Hitlergruß vor Tat?

Die beiden werden untersucht, weil sie angeblich zuvor in einer Gruppe gestanden haben sollen, aus der heraus der Hitlergruß gezeigt worden sein soll. Außerdem werden sie wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen untersucht. Laut Polizeisprecher blieben beide Verdächtige auf freiem Fuß.

Erst vergangenen Freitag wurde der SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl in Sachsen, Matthias Ecke, in Dresden von vier jungen Männern im Alter von 17 und 18 Jahren angegriffen, als er Wahlplakate aufhängen wollte. Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen ordnet zumindest einen dem rechten Spektrum zu. Kurz vor dem Angriff auf Ecke hatte laut Polizei mutmaßlich dieselbe Gruppe in der Nähe einen Grünen-Wahlkampfhelfer verletzt.

Gestern trafen sich die Innenminister von Bund und Ländern aufgrund der Angriffe zu einer Sondersitzung und sprachen sich für eine Verschärfung des Strafrechts aus, um Politiker und Wahlkämpfer besser zu schützen.

dpa