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Minister Habeck weist Kritik am Atomausstieg zurück

Ein Jahr nach dem Atomausstieg sind alle «Unkenrufe» nicht wahr geworden. Die Energieversorgung ist gesichert, die Strompreise gesunken. «Wir sind super durch die Krise gekommen.»

Robert Habeck: «Wir sind super durch die Krise gekommen.»
Foto: Monika Skolimowska/dpa

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Kritik an der Entscheidungsfindung zum Atomausstieg zurückgewiesen. Habeck sagte vor Beginn einer Sondersitzung des Bundestags-Ausschusses für Klimaschutz und Energie, ein Jahr nach dem Atomausstieg hätten sich alle «Unkenrufe» nicht bewahrheitet. Die Energieversorgung sei komplett gesichert, die Strompreise am Handel seien heruntergegangen. «Wir sind super durch die Krise gekommen.»

Auslöser der Sondersitzung ist ein Bericht des Magazins «Cicero». Demnach sollen sowohl im Wirtschafts- als auch im Umweltministerium im Frühjahr 2022 interne Bedenken zum damals noch für den folgenden Jahreswechsel geplanten Atomausstieg unterdrückt worden sein. Wichtige Informationen hätten Habeck nicht erreicht. Habeck sagte, die Annahme, es habe eine Art Geheimwissen gegeben, dass ihn nicht erreicht habe, sei falsch.

Auch Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) wies vor einer Sondersitzung des Umweltausschusses Vorwürfe zurück. «Mir geht es darum, dass wir die nukleare Sicherheit in unserem Land jederzeit gewährleisten können.»

Die richtigen Fragen

Habeck sagte, entscheidend sei, dass er in den wirklich relevanten Runden immer die richtigen Fragen stellen konnte. Dies seien die Runden mit den Kraftwerksbetreibern gewesen. «Das ist auch dokumentiert und schriftlich vorlegbar, dass diese auch beantwortet wurden.» Im März 2022 hätten die Betreiber der Atomkraftwerke mitgeteilt, dass die Brennelemente «ausgelutscht» gewesen seien.

Im März 2002 sprachen sich das Wirtschafts- und Umweltministerium in einem Prüfvermerk gegen eine Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke aus. Beide Ministerien untersuchten, ob und inwieweit eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken – angesichts des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine und der aktuellen hohen Importabhängigkeit von Russland – zur Energiesicherheit beitragen würde. Trotzdem wurde später der Betrieb von drei Atomkraftwerken zur Sicherung der Stromversorgung noch bis Mitte April 2023 verlängert.

dpa