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Habeck würde die «One Love»-Binde bei der WM tragen

Der Eklat um ein Symbol für Gleichberechtigung, Diskriminierungs- und Meinungsfreiheit bei der Fußball-WM in Katar zieht weite Kreise. Jetzt äußert sich der Vize-Kanzler.

Nationalspieler Jonas Hofmann zeigt die «One Love»-Binde bei einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main.
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) würde an der Stelle von DFB-Kapitän Manuel Neuer die «One Love»-Kapitänsbinde bei der Fußball-WM in Katar trotz der angedrohten FIFA-Sanktionen tragen.

«Ich wäre interessiert zu sehen, was der Schiedsrichter macht, wenn da einer mit der Binde rumkommt», sagte der Wirtschaftsminister in der ZDF-Sendung «Markus Lanz». «Ich würde es darauf ankommen lassen», erklärte Habeck, «es wäre ein moderater Protest». Schließlich handele es sich um eine Binde und nicht um eine «elaborierte» Protestform wie etwa bei den Klimaaktivisten der Letzten Generation. 

Habeck sagte, er erinnere sich an Proteste, die ikonisch geworden seien und etwas verändert hätten wie der Kniefall des damaligen US-Football-Profis Colin Kaepernick 2016 als Zeichen gegen Rassismus. Danach habe es breiter angelegte Proteste gegen Rassismus im Sport gegeben.  Das Besondere sei, dass die WM in Katar anders als frühere Turniere politisch sei, es keinen unpolitischen Sport mehr gebe. «Dann fragt man sich natürlich auch, wie würde man in der Situation agieren.» Zwar könne er nicht für andere sprechen, aber es sei klar, was nahe liege. 

Die «One Love»-Armbinde war im September als gemeinsame Aktion mehrerer europäischer Nationalmannschaften angekündigt worden, darunter die deutsche Auswahl. Die bunte Kapitänsbinde sollte bei der WM als Symbol für Gleichberechtigung, Diskriminierungs- und Meinungsfreiheit stehen. Die FIFA kündigte dann aber am Montag an, das Tragen der Binde bei der WM in Katar zu sanktionieren – woraufhin der DFB seinen Verzicht darauf erklärte. Kritiker warfen dem Verband und Team danach vor, vor der FIFA eingeknickt zu sein, was die Offiziellen zurückwiesen. WM-Gastgeber Katar steht unter anderem wegen der Missachtung von Menschenrechtsstandards in der Kritik.

dpa