Einige Gefangene werden routinemäßig verlegt, um Gewöhnung an Abläufe zu vermeiden. Balliet gilt als nicht behandlungsfähig und nicht behandlungsbereit.
Verlegung des Halle-Attentäters nach NRW
Ein Sprecher des Justizministeriums in Sachsen-Anhalt bestätigte, dass der Halle-Attentäter Stephan Balliet von einem Gefängnis in Thüringen nach Nordrhein-Westfalen verlegt wurde. Die Verlegung erfolgte am Vormittag per Hubschrauber durch Spezialkräfte des Justizvollzugs Sachsen-Anhalt, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete.
Einige Gefangene, die als besonders gefährlich gelten, werden regelmäßig verlegt, um eine Gewöhnung an Abläufe zu vermeiden, wie auch Balliet. Balliet wird streng bewacht und gilt als nicht behandlungsfähig und nicht behandlungsbereit. Zuletzt war er in der Haftanstalt in Tonna (Kreis Gotha) inhaftiert.
Im Jahr 2020 wurde er wegen des rassistischen und antisemitischen Anschlags nahe der Synagoge in Halle im Süden Sachsen-Anhalts zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, versuchte er die Synagoge in Halle zu stürmen und ein Massaker anzurichten. Nachdem ihm dies nicht gelang, tötete er zwei Menschen in der Nähe der Synagoge.
Im Februar dieses Jahres wurde Balliet auch wegen Geiselnahme im Gefängnis in Burg in Sachsen-Anhalt zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Er hatte angegeben, er habe aus dem Gefängnis ausbrechen wollen.
Nach der Tat in Burg im Dezember 2022 wurde Balliet in verschiedenen Gefängnissen untergebracht. Unmittelbar nach der Geiselnahme wurde er nach Augsburg in Bayern geflogen und im Juni 2023 in die JVA Wolfenbüttel in Niedersachsen verlegt. Vor Beginn des Geiselnahmeprozesses saß er in der Jugendanstalt Raßnitz in Sachsen-Anhalt. Nach dem Urteil wurde Balliet dann nach Tonna verlegt.