Unterstützung für Israels Ministerpräsidenten – Gaza-Krieg und Proteste gegen Hamas
Militär reagiert energisch – Netanjahu trifft Trump in Washington

Beim schwersten Beschuss aus dem umkämpften Gazastreifen auf Israel seit Monaten sind nach Militärangaben etwa zehn Raketen auf den Süden des Landes abgefeuert worden. Die meisten von ihnen konnten abgefangen werden, erklärte ein israelischer Militärsprecher. Eine Rakete schlug laut der «Times of Israel» jedoch in der südisraelischen Stadt Aschkelon ein und richtete Schäden an. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes wurde ein Mann durch Granatsplitter leicht verletzt. Außerdem seien mehrere Menschen wegen Angstzuständen behandelt worden.
Den Angriff reklamierte der militärische Flügel der islamistischen Hamas für sich. Das israelische Militär bombardierte daraufhin nach eigenen Angaben den Raketenwerfer in Deir al-Balah im Gazastreifen, von dem aus die Geschosse abgefeuert worden waren. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach auf dem Weg nach Washington aus dem Flugzeug mit Verteidigungsminister Israel Katz und ordnete eine «energische Reaktion» an, wie das Büro des Ministerpräsidenten mitteilte. Er habe die Fortsetzung der «intensiven» Einsätze der Streitkräfte im Gazastreifen gegen die Hamas abgesegnet, hieß es weiter.
Netanjahu trifft erneut Trump
Netanjahu ist in Washington angekommen, wo er heute zum zweiten Mal seit Trumps Amtsantritt mit dem US-Präsidenten Donald Trump zusammentreffen wird. Der Israeli bedankte sich bei X für die Einladung und erklärte, dass er mit Trump über das neue US-Zollpaket, die Bemühungen um die Freilassung der Hamas-Geiseln im Gazastreifen und die Bedrohung durch den Iran sprechen wolle.
Trump hatte Netanjahu bereits Anfang Februar empfangen – als ersten ausländischen Gast in seiner zweiten Amtszeit. Es ist einmal mehr eine Geste der Unterstützung für Israels rechten Ministerpräsidenten, der wegen der Kriegsführung im Gazastreifen international stark in der Kritik steht. Trump ist als ein enger Verbündeter Netanjahus bekannt.
Der Gaza-Krieg begann mit dem schlimmsten Massaker in der Geschichte Israels, das von Terroristen der Hamas und anderer extremistischer palästinensischer Organisationen am 7. Oktober 2023 in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen verübt wurde. Über 1.200 Menschen wurden auf israelischer Seite getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen gebracht. Seitdem kämpft Israel in dem Küstengebiet gegen die Hamas.
Laut den von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden im Gazastreifen wurden bisher über 50.100 Menschen getötet. Etwa ein Drittel davon sind Kinder und Jugendliche. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar, werden jedoch von internationalen Organisationen wie den UN als weitgehend glaubwürdig angesehen.
Erneut Proteste im Gazastreifen
Inzwischen kommt es in Gaza wiederholt zu Protesten von Bewohnern gegen die Hamas. Im Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens demonstrierten mehrere Hundert Palästinenser für ein Ende des Krieges mit Israel. Viele machten die Hamas für die Verschlechterung der humanitären Lage in dem weitgehend zerstörten Gebiet verantwortlich. Auf Plakaten und in Sprechchören hieß es unter anderem: «Hamas ist Terrorismus!»
Andere Bewohner waren voller Zorn auf Israel. Sie beschuldigten die Streitkräfte, absichtlich Wohngebiete zu bombardieren. Die Proteste richteten sich auch gegen die Blockade, die Israel Anfang März für Hilfslieferungen in den Gazastreifen verhängt hat. In der Zwischenzeit macht sich Israels Militär Sorgen um die eigenen Soldaten.
Seit dem Beginn des Militäreinsatzes wurden etwa 16.500 verletzte Soldaten vom Verteidigungsministerium betreut – darunter 7.300 aufgrund psychischer Erkrankungen. Neben posttraumatischen Störungen und Angstzuständen litten die Betroffenen oft unter Depressionen, so die Leiterin der Rehabilitationsabteilung, Limor Luria.