Der Plan sieht eine 60-tägige Feuerpause sowie die Freilassung von Geiseln und Gefangenen vor. Die Hamas stimmt der Waffenruhe nach eigener Darstellung grundsätzlich zu, will aber noch Details klären.
Hamas reagiert positiv auf Vorschlag für neue Waffenruhe

Die islamistische Hamas hat nach eigener Darstellung einem Vorschlag für eine neue Waffenruhe im Gazastreifen im Grundsatz zugestimmt. «Die Hamas hat den Vermittlern eine positive Antwort vorgelegt», teilte die Organisation in ihrem Telegram-Kanal mit. Sie sei bereit, umgehend in indirekte Verhandlungen über die Umsetzung dieses Vorschlags einzutreten, hieß es in der Erklärung weiter.
Die Hamas nannte keine weiteren Details, einschließlich etwaiger Bedingungen oder Vorbehalte. Ein ungenannter Funktionär der Organisation teilte der Deutschen Presse-Agentur kurz vor der Veröffentlichung der Erklärung mit, dass die Antwort an die Vermittler Ägypten, Katar und USA auch den Wunsch nach einigen Klarstellungen enthalte.
Offene Punkte: Israels Rückzug aus Gaza und humanitäre Hilfe
Laut derzeitigen Informationen gibt es noch offene Fragen bezüglich des Fortbestands der Waffenruhe nach der vorläufig auf 60 Tage festgelegten Feuerpause, dem Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen und dem ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in das abgeriegelte Küstengebiet.
Der Islamische Dschihad, der mit der Hamas verbündet ist, gab an, die Gespräche über eine Waffenruhe zu unterstützen, stellte jedoch auch Forderungen. Laut einem Sprecher des militanten Palästinenserorganisation verlangt diese Garantien, dass Israel die Kampfhandlungen nicht wieder aufnimmt, sobald die Geiseln freigelassen sind, wie es im arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira berichtet wurde.
Vermittler schlagen Waffenruhe für 60 Tage vor
Die Vermittler hatten zuletzt einen Vorschlag für eine auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe im Gaza-Krieg vorgelegt. Israel stimmte nach Angaben von US-Präsident Donald Trump den «notwendigen Bedingungen» für den Abschluss der Feuerpause bereits zu.
Die genauen Bedingungen des neuen Vorschlags der Vermittler sind noch unklar. Laut israelischen und internationalen Medien sieht der Vorschlag vor, dass zehn der noch mindestens 20 lebenden Geiseln freigelassen werden und die Leichen von 18 Entführten im Austausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen übergeben werden.
Hamas will Garantie für endgültiges Ende der Kämpfe
Frühere Vereinbarungen über Waffenruhen sind daran gescheitert, dass Israel und die Hamas unterschiedliche Vorstellungen hatten. Während der begrenzten Waffenruhezeit sollten die Parteien die Einzelheiten für einen dauerhaften Waffenstillstand aushandeln.
Die Islamisten verlangen ein Abkommen, das den Krieg effektiv beendet. Israel behält sich vor, nach Ablauf der 60 Tage ein weiteres militärisches Vorgehen zu ergreifen, wenn die Detailverhandlungen zu keinem Ergebnis führen.
Israelische Ex-Militärs fordern Ende des Gaza-Kriegs
Vor der geplanten Reise des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach Washington in der kommenden Woche haben hochrangige israelische Ex-Militärs ein Ende des Gaza-Kriegs gefordert. In einem offenen Brief forderten die Commanders for Israel’s Security (CSI) US-Präsident Donald Trump auf, den israelischen Regierungschef davon zu überzeugen, die Kampfhandlungen zu beenden. Eine Fortsetzung des Krieges gefährde das Leben der Geiseln und der israelischen Soldaten und verlängere das Leid der Palästinenser.
«Nach unserer professionellen Einschätzung haben die israelischen Streitkräfte ihre doppelte Aufgabe, die Hamas-Regierung zu zerschlagen und ihre militärischen Fähigkeiten zu zerstören, längst erfüllt», hieß es in dem Schreiben der Gruppe, der nach eigenen Angaben über 550 ehemalige Offiziere des Militärs, der Polizei und der Geheimdienste angehören. «Die Hamas stellt keine strategische Bedrohung für Israel mehr dar.»