Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Hamas: Werden Geiseln wie vereinbart freilassen

Es herrschte die Sorge, dass der Gaza-Krieg wieder losbrechen könnte, sollte die Hamas am Samstag keine weiteren Geiseln freilassen. Doch nun sieht es so aus, als ob die Waffenruhe doch halten könnte.

Lastwagen mit humanitärer Hilfe fahren in den Gazastreifen ein.
Foto: Abed Rahim Khatib/dpa

Die islamistische Hamas plant nun, israelische Geiseln am Samstag freizulassen. Nach Vermittlungsgesprächen in Ägypten teilte die Terrororganisation mit, dass sie sich an die Vereinbarung zur Waffenruhe mit Israel halten werde. Gemäß der Vereinbarung sollten drei Geiseln freigelassen werden. Dadurch sollte die Krise bei der Umsetzung der Waffenruhe mit Israel vorerst gelöst sein.

Die Gespräche in Kairo seien positiv verlaufen, hieß es weiter in der Mitteilung der Hamas. Die Unterhändler Katar und Ägypten hätten versichert, dass sie weiterhin daran arbeiten würden «Hindernisse aus dem Weg zu räumen».

Die Freilassung der nächsten Geiselgruppe, die ursprünglich für Samstag geplant war, wurde von der Hamas vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben. Israel wurde vorgeworfen, die Vereinbarung zur Waffenruhe nicht einzuhalten. Israel wies dies energisch zurück und drohte mit einem erneuten Kriegsbeginn, falls keine weiteren Geiseln freigelassen würden. Im Gegenzug zur Freilassung der Geiseln sollen palästinensische Häftlinge freigelassen werden.

Streit um Hilfslieferungen

Laut Hamas wird Israel die Anzahl der Hilfslieferungen, die in den zerstörten Gazastreifen gelangen dürfen, erhöhen. Darüber hinaus sollen schwere Baumaschinen zur Beseitigung von Trümmern und Wohncontainer in das blockierte Küstengebiet gebracht werden. Dies wurde jedoch von israelischer Seite bestritten.

Die Hamas beschuldigte Israel, Lieferungen von Wohncontainern, Zelten und schweren Baumaschinen zur Trümmerbeseitigung nicht ausreichend zuzulassen. Während der Waffenruhe wurden im abgeriegelten Küstengebiet 92 Palästinenser durch israelischen Beschuss getötet. Die israelische Behörde Cogat, zuständig für Palästinenserangelegenheiten, wies die Vorwürfe bezüglich der Hilfslieferungen zurück. Es wurde angegeben, dass während der Waffenruhe etwa 15.000 Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den Gazastreifen geliefert wurden. Diese enthielten Lebensmittel, Trinkwasser, Treibstoff, Medikamente, medizinische Ausrüstung, Zelte, Unterkünfte und schweres Räumgerät.

Ultimatum Trumps und Netanjahus an die Hamas

US-Präsident Donald Trump und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatten der Hamas ein Ultimatum gestellt, um die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu erzwingen. Trump drohte, es werde die «die Hölle losbrechen», falls die Hamas die Geiseln nicht wie vereinbart freilasse. 

Netanjahu erklärte, dass die israelische Armee die Kämpfe wieder aufnehmen würde, wenn die Hamas die Geiseln nicht freilässt. Wie viele Geiseln freigelassen werden müssten, um einen neuen Waffengang zu verhindern, ließ Netanjahu dabei offen.

Israelischen Medien zufolge verlangt die Regierung in Jerusalem, dass alle noch lebenden Geiseln freigelassen werden, die während der ersten Phase der Vereinbarungen zur Waffenruhe und dem Geiseldeal freikommen sollten. Es handelt sich um neun Entführte.

Höchstens 40 Hamas-Geiseln sind noch am Leben

Laut der Vereinbarung über die Waffenruhe und dem Geiseldeal sollen während einer ersten Phase schrittweise 33 Geiseln gegen 1.904 in israelischen Gefängnissen inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden.

Derzeit werden noch insgesamt 76 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Laut israelischen Angaben sind 36 von ihnen verstorben, daher geht es um die Rückgabe der sterblichen Überreste. Zuletzt hat die Hamas bei fünf Austauschaktionen insgesamt 16 israelische Geiseln freigelassen. Als Gegenleistung ließ Israel Hunderte palästinensische Häftlinge frei.

dpa