Es ist Ritual in der US-Politik, dass Präsidenten und Präsidentschaftsanwärter Einblick in ihre Gesundheit geben. Joe Biden hatte stets eine längere Liste an Beschwerden. Nicht so Kamala Harris.
Harris laut Arzt in «exzellentem» Gesundheitszustand
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ist nach Angaben ihres Arztes in «exzellentem» Gesundheitszustand. Das Büro der Vizepräsidentin veröffentliche einen kurzen Bericht ihres Arztes Joshua Simmons. Darin listet er die Ergebnisse diverser Untersuchungen bei Harris’ jüngstem Gesundheitscheck im April auf, ebenso Details zur medizinischen Geschichte der 59-Jährigen.
Der Arztbericht ist nicht so lang wie der ihres Chefs, US-Präsident Joe Biden, der in den vergangenen Jahren immer wieder mit ausführlichen Listen altersbedingter Beschwerden für Schlagzeilen gesorgt hatte.
In der US-Politik ist es üblich, dass Präsidenten regelmäßig Informationen über ihren Gesundheitszustand preisgeben. Obwohl dies nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, hat es sich zu einer Art Ritual entwickelt, dem kein Amtsinhaber entkommt. Auch Präsidentschaftsbewerber müssen Einblick in ihren Gesundheitszustand gewähren.
Täglich Sport und Alkohol nur in Maßen
Simmons behauptet, dass Harris die mentale und körperliche Belastbarkeit besitzt, um die Aufgaben als Präsidentin zu bewältigen. Es gab keine Auffälligkeiten in ihren Tests. Früher hatte Harris manchmal mit Allergien und Ausschlag zu kämpfen, was sich jedoch durch Behandlungen verbessert hat. Sie ist etwas kurzsichtig und trägt deshalb Kontaktlinsen. Die einzige Operation, die sie bisher hatte, war eine Blinddarmoperation im Alter von drei Jahren. Sie treibt täglich Sport, ernährt sich gesund, raucht nicht und konsumiert Alkohol nur in Maßen.
Bei Biden, der im Sommer auf Druck seiner Partei hin aus dem Wahlkampf ausgestiegen war und Platz für Harris gemacht hatte, sahen diese Arztberichte anders aus. Dort wurden stets diverse kleinere Gebrechen aufgelistet, darunter wenig schmeichelhafte Dinge wie allgemeiner «Verschleiß», ein «steifer Gang», Hüftbeschwerden und die Nutzung einer Atemmaske zum Schlafen. Biden war als ältester Präsident aller Zeiten ins Weiße Haus eingezogen. Wegen Zweifeln vieler Parteikollegen an seiner mentalen und körperlichen Fitness hatte er seine Wiederwahlkampagne beendet.
Noch kein ausführlicher Gesundheitscheck von Trump
Harris’ republikanischer Gegner, der ehemalige Präsident Donald Trump, ist 78 Jahre alt und steht daher auch Fragen zu seiner Fitness gegenüber. Trump hat bisher im Wahlkampf keinen umfassenden Gesundheitscheck veröffentlicht – nur ein knappes medizinisches Update nach dem Attentat auf ihn Mitte Juli.