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Lebenslange Haft für geständigen Messer-Attentäter von Solingen

Der 27-jährige Syrer wird für dreifachen Mord und zehnfachen versuchten Mord angeklagt, zudem als IS-Terrorist bezeichnet.

Der Angeklagte verfolgt den Prozess in den ersten Tagen überwiegend mit gesenktem Kopf. (Archivbild)
Foto: Federico Gambarini/dpa

Die Bundesanwaltschaft hat die Höchststrafe für den geständigen Messer-Attentäter von Solingen beantragt: lebenslange Haft mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld und anschließend Sicherungsverwahrung.

Der 27-jährige Syrer habe die Taten zwar gestanden, sich aber lange als Opfer der Manipulationen seines Telegram-Chatpartners dargestellt, sagte die Vertreterin der Bundesanwaltschaft. «Erst kurz vor Ende der Beweisaufnahme hat er sein wahres Gesicht gezeigt: dass des Dschihadisten und Islamisten.» 

Beim Anschlag auf das Stadtfest in Solingen im letzten Sommer wurden drei Menschen getötet und mehrere andere schwer verletzt.

Treueschwur auf den IS

Die Bundesanwaltschaft gab an, dass Issa al H. sich bereits seit Ende 2019 radikalisiert hatte. Er hatte seinen Messeranschlag als Rache für das Vorgehen Israels in Gaza und ein anderes Mal als Vergeltung für Massaker an Muslimen in verschiedenen Ländern bezeichnet. Vor der Tat hatte er einen Treueschwur auf den IS-Kalifen geleistet und ein Bekennervideo aufgenommen.

Die Bundesanwaltschaft beschuldigt den 27-jährigen Syrer Issa al H. des dreifachen Mordes und zehnfachen versuchten Mordes. Außerdem soll er ein IS-Terrorist sein. Die Terrororganisation Islamischer Staat hatte den Messerangriff für sich beansprucht. Der 27-Jährige hatte zugegeben, den Angriff verübt zu haben, schwieg jedoch zur Anklage der IS-Mitgliedschaft.

dpa