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Explosion von Funkgeräten: 2.750 Verletzte und 8 Tote

Wie die „New York Times“ berichtet, steckt Israel hinter den Explosionen hunderter bis tausender Pager-Geräte im Libanon, die von Terroristen der Miliz genutzt wurden.

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Auch Mitglieder der Schiiten-Miliz Hisbollah sollen bei den Explosionen verletzt worden sein. (Archivbild)
Foto: Hussein Malla/AP/dpa

Bei einem vermutlich koordinierten Angriff im Libanon wurden Hunderte Menschen verletzt – durch explodierende Telekommunikationsgeräte. Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr dies aus Kreisen eines Krankenhauses in einem südlichen Vorort von Beirut. Etwa 300 Verletzte wurden dorthin gebracht. Laut Kreisen der Hisbollah wurden viele Mitglieder der schiitischen Miliz verletzt. Laut Gesundheitsminister Firas Abiad wurden 2.750 Menschen verletzt und 8 Menschen getötet. Das gab der libanesische Gesundheitsminister bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Beirut bekannt. 

In den Videos von Überwachungskameras war zu erkennen, dass es in Supermärkten zu kleinen Explosionen kam. Einige Menschen lagen danach am Boden. Die Explosionen ereigneten sich laut örtlichen Medien in den südlichen Vororten von Beirut, wo die Hisbollah besonders präsent ist, sowie im Süden des Landes. Es war zunächst unklar, ob es Tote gab.

Panik in den Straßen

Augenzeugen berichteten von Panik in den Straßen Beiruts. Zahlreiche Krankenwagen waren im Einsatz. Das libanesische Gesundheitsministerium rief alle Krankenhäuser zu höchster Alarmbereitschaft auf und forderte die Menschen auf, keine Funkgeräte zu benutzen. Bei den explodierten Geräten soll es sich um tragbare Funkrufempfänger handeln, die auch als Pager bekannt sind. Das Ministerium rief zu Blutspenden auf.

Berichten zufolge wurde auch der Botschafter des Iran im Libanon, Modschtaba Amani, bei der Explosion eines Pagers verletzt. Die Hisbollah ist der wichtigste nicht-staatliche Verbündete der Islamischen Republik Iran.

Konflikt zwischen Hisbollah und Israel

Es wurde vermutet, dass Israel möglicherweise die Geräte im Raum als gezielten Angriff auf Hisbollah-Kämpfer zur Explosion gebracht haben könnte. Israels Armee hat zunächst keine Stellung zu den Vorfällen im Libanon genommen.

Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr gibt es fast täglich Konfrontationen zwischen der libanesischen Hisbollah und dem israelischen Militär im Grenzgebiet. Es gab Tote auf beiden Seiten aufgrund von Beschuss – die meisten von ihnen waren Hisbollah-Mitglieder. Am Dienstag wurden nach israelischen Angaben bei einem Angriff auf einen Ort im Südlibanon drei Hisbollah-Kämpfer getötet. Die proiranische Schiitenmiliz agiert nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen.

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dpa