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Spanische Krankenhäuser behandeln kranke Kinder aus dem Gazastreifen

Erste medizinische Evakuierung der EU für Palästinenser; Bedarf an medizinischer Hilfe im Gazastreifen ist riesig.

16 Patienten sind bereits vor längerer Zeit aus dem Gazastreifen nach Ägypten evakuiert worden.
Foto: Saher Alghorra/AP/dpa

Insgesamt 16 schwer kranke Kinder und Teenager aus dem Gazastreifen werden in spanischen Krankenhäusern behandelt. Eine Lazarettmaschine vom Typ A400 M der Luftwaffe flog die Patienten sowie 27 Familienangehörige von der ägyptischen Hauptstadt Kairo nach Madrid, wie das spanische Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte.

Gemäß der Europäischen Kommission ist dies die erste medizinische Evakuierungsmaßnahme der EU für Palästinenser.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf gab bekannt, dass 15 der nach Madrid geflogenen Patienten Minderjährige im Alter zwischen 3 und 17 Jahren sind. Die spanische Regierung teilte mit, dass es sich um Kinder und Jugendliche handelt, die durch den Krieg in dem Küstenstreifen schwere Verletzungen erlitten haben, sowie um einen Krebspatienten und einen Patienten mit einem schweren Herzfehler. Alle wurden bereits vor längerer Zeit aus dem Gazastreifen nach Ägypten evakuiert.

Der Bedarf an medizinischer Hilfe für Zivilisten im Gazastreifen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, ist enorm. Laut WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus wurden bisher etwa 5.000 kranke und verletzte Patienten aller Altersgruppen aus dem Gazastreifen evakuiert. Seit Anfang Mai ist der Grenzübergang Rafah nach Ägypten jedoch aufgrund der Kämpfe geschlossen.

Deshalb warten immer noch etwa 10.000 weitere verwundete und kranke Patienten darauf, den Küstenstreifen verlassen zu können, um im Ausland behandelt zu werden. Nur wenigen ist es bisher gelungen, nach Ägypten zu gelangen. Ende Juni konnten etwa 20 krebskranke Kinder den Gazastreifen über einen anderen Grenzübergang in Richtung Ägypten verlassen.

Laut Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden seit Kriegsbeginn am 7. Oktober etwa 39.000 Menschen in dem Küstenstreifen getötet und fast 90.000 verletzt. Das Gesundheitswesen vor Ort ist aufgrund der Kriegszerstörungen weitgehend zusammengebrochen.

Der Gaza-Krieg begann mit dem beispiellosen Massaker, bei dem Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober des vergangenen Jahres in Israel mehr als 1200 Menschen getötet hatten. Israel führt umfangreiche Luftangriffe durch und setzt Bodentruppen ein. Aufgrund der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Situation im Gazastreifen gerät Israel international zunehmend in die Kritik.

dpa