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Kein Hackerangriff auf Bundestagsnetzwerk

Überlastung zwischen Rechenzentren als Ursache ausgeschlossen. Bundesamt für Sicherheit ebenfalls involviert, genaue Ursache wird noch untersucht.

Der Bundestag kämpft mit einem Ausfall des Internets. (Archivbild)
Foto: Fabian Sommer/dpa

Der zeitweise flächendeckende Ausfall des Computernetzwerks des Bundestags war nicht die Folge eines Hackerangriffs. «Auslöser war eine Überlastungssituation zwischen den beiden Rechenzentren der Bundestagsverwaltung», heißt es in einem Schreiben an die Abgeordneten und die IT-Verantwortlichen der Fraktionen. «Es handelt sich um ein technisches Problem, sodass aktuell ein Cyberangriff als Ursache ausgeschlossen werden kann.»

Keine Erkenntnisse zu einem Cyberangriff

Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. In ihm heißt es weiter, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sei ebenfalls eingebunden – «auch dort liegen aktuell keine Erkenntnisse zu einem Cyberangriff vor». Die genaue Ursache des Problems in den Rechenzentren werde noch untersucht.

Am Nachmittag fiel das Computernetzwerk des Deutschen Bundestags flächendeckend aus. Die Nutzer konnten weder auf das Internet noch auf das Intranet, ihre E-Mail-Postfächer oder Dateien zugreifen. Da das Problem ungefähr zur gleichen Zeit wie der Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) auftrat, wurde in den Medien spekuliert, dass es sich um eine russische Cyberattacke handeln könnte.

Bundestag schon einmal Ziel eines erfolgreichen Hackerangriffs 

Im Mai 2015 wurde der Bundestag Opfer eines Hackerangriffs. Zahlreiche Computer in den Büros der Abgeordneten wurden mit Spionagesoftware infiziert, einschließlich der Rechner im Büro der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Dies führte dazu, dass das IT-System des Parlaments umfassend überholt werden musste.

Fünf Jahre später machte Merkel Russland schwere Vorwürfe und drohte mit Konsequenzen. Mit Blick auf Ermittlungsergebnisse des Generalbundesanwalts sprach sie von «harten Evidenzen» für eine russische Beteiligung.

dpa