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Iran gibt Hisbollah freie Hand bei Gesprächen zu Waffenruhe

Die USA bemühen sich um ein Ende der Kämpfe zwischen der Hisbollah und den israelischen Streitkräften. Teheran sagt der Schiiten-Miliz volle Unterstützung zu – wofür auch immer sie sich entscheidet.

Der Iran hat dem Libanon seine volle Unterstützung zugesagt.
Foto: Hassan Ibrahim/Lebanese Parliament media office via AP/dpa

Während die israelischen Streitkräfte ihre Angriffe im Libanon fortsetzen, hat der Iran der Regierung in Beirut und der Hisbollah-Miliz volle Unterstützung bei all ihren Entscheidungen zugesagt. Damit könnte der wichtigste Unterstützer der Hisbollah signalisieren, dass er einen Waffenstillstand zwischen der libanesischen Schiiten-Organisation und den israelischen Streitkräften akzeptieren würde. Der Iran stimme jeder Entscheidung des «libanesischen Widerstands» (gemeint ist die Hisbollah) und der libanesischen Regierung zu und unterstütze diese, sagte der hochrangige iranische Berater Ali Laridschani laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur NNA nach einem Treffen mit dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri.

Derzeit bemühen sich die USA um eine Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel. Auf die Frage, ob er mit seinem Besuch die US-Initiative untergraben wolle, entgegnete Laridschani dem Bericht zufolge: Er wolle nichts untergraben, sondern das Problem lösen. Laut der «New York Times» soll sich zudem Tech-Milliardär Elon Musk, ein enger Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump, in New York mit dem iranischen UN-Botschafter Amir Saeid Iravani getroffen haben. Es sei diskutiert worden, «wie die Spannungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten abgebaut werden könnten», hieß es unter Berufung auf iranische Beamte.

Medien: Israel hat Nuklearforschungszentrum im Iran zerstört

Bei den als Reaktion auf iranische Attacken gegen Ziele in Israel dargestellten Vergeltungsangriffen im Oktober sollen die israelischen Streitkräfte angeblich ein geheimes Nuklearforschungszentrum im Iran zerstört haben. Der Luftangriff habe der Anlage Taleghan 2 in Parchin südöstlich von Teheran gegolten, in der vor dem Ende des militärischen Atomprogramms im Iran 2003 die Sprengvorrichtung für Atomwaffen entwickelt worden seien, berichtete die US-Nachrichtenseite «Axios» unter Berufung auf israelische und US-Beamte. Zuletzt soll die zuvor stillgelegte Anlage ihren Betrieb wieder aufgenommen haben.

«Es gab wissenschaftliche Aktivitäten, die den Grundstein für die Herstellung einer Atomwaffe legen könnten. Das war eine streng geheime Sache. Ein kleiner Teil der iranischen Regierung wusste davon, aber der Großteil der iranischen Regierung nicht», zitierte Axios einen US-Beamten. Die Führung der Islamischen Republik bestreitet, Atomwaffen bauen zu wollen. 

Laut dem Bericht könnte Israel Taleghan 2 als Ziel gewählt haben, da US-Präsident Joe Biden ausdrücklich darum gebeten hatte, keine Atomanlagen im Iran anzugreifen. Taleghan 2 gehört jedoch nicht zum offiziellen iranischen Nuklearprogramm, weshalb Teheran sich öffentlich nicht zum Angriff äußern konnte.

Zudem, so heißt es bei «Axios», dürfte der Angriff ein Hinweis der israelischen Streitkräfte an die Iraner gewesen sein, wie gut sie über das Atomprogramm Bescheid wissen. «Der Luftangriff war eine nicht gerade subtile Botschaft, dass die Israelis tiefe Einblicke in das iranische System haben, selbst wenn es um Dinge geht, die streng geheim gehalten werden und nur einer sehr kleinen Gruppe von Leuten in der iranischen Regierung bekannt sind», zitierte «Axios» einen US-Beamten. 

Libanon: Granate schlägt auf UN-Gelände ein

Die Attacken auf Blauhelmsoldaten der UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) sorgen weiterhin für Spannungen. Eine Artilleriegranate traf einen Unifil-Stützpunkt, explodierte jedoch nicht. Die Granate wurde schließlich von italienischen Sprengstoffexperten kontrolliert gesprengt. Zum Glück wurde niemand verletzt, da die Blauhelme sich in Schutzräumen aufhielten, während die Kämpfe zwischen der Hisbollah-Miliz und den israelischen Streitkräften andauerten.

Israel greift erneut syrische Hauptstadt an

Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana wurde die syrische Hauptstadt Damaskus erneut von einem israelischen Luftangriff getroffen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien berichtete, dass das Ziel eine Kaserne der syrischen Streitkräfte im Viertel Mazzeh im Westen von Damaskus war.

Seit Beginn des Krieges im Nahen Osten vor mehr als einem Jahr greift die israelische Armee verstärkt auch Ziele der Hisbollah und anderer Iran-treuer Milizen in Syrien an. Laut der Beobachtungsstelle gab es seit Jahresbeginn etwa 150 solcher Angriffe. Die israelische Armee bestätigt diese Angriffe oft nicht.

dpa