Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Iran warnt vor voreiligen Schlüssen in Atomverhandlungen

Der Iran verfolgt einen sachlichen Prozess und wartet ab, wie sich die Gespräche entwickeln. Realistische Erwartungen sind wichtig.

Irans Außenminister warnt bei den Atomgesprächen mit den USA vor unrealistischen Erwartungen. (Archivbild)
Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

Trotz einer Fortsetzung der Atomverhandlungen mit den USA warnt der iranische Außenminister Abbas Araghtschi vor voreiligen Schlüssen und unrealistischen Erwartungen. «Es gibt weder Grund für Optimismus noch für Pessimismus», sagte er nach der zweiten Verhandlungsrunde mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in Rom. 

Der Iran verfolge einen sachlichen Prozess und warte Schritt für Schritt ab, wie sich die Gespräche entwickelten, so Araghtschi laut dem Webportal der iranischen Tageszeitung «Etemad». Daher sollten die Erwartungen realistisch bleiben. Ergebnisse würden sich erst in den nächsten Gesprächsrunden zeigen.

Nach der zweiten Verhandlungsrunde zwischen den beiden Konfliktparteien in Rom haben beide Seiten vereinbart, dass die technischen Verhandlungen am kommenden Mittwoch fortgesetzt werden und eine weitere politische Runde am nächsten Wochenende in der omanischen Hauptstadt Maskat stattfinden wird. Omans Außenminister Badr al-Busaidi wird weiterhin als Vermittler tätig sein.

Experten gehen davon aus, dass es bei den technischen Verhandlungen hauptsächlich um die Urananreicherung gehen wird – ein besonders umstrittenes Thema. Im Atomabkommen von 2015 wurde dem Iran eine Anreicherung von 3,67 Prozent erlaubt. Inzwischen liegt der Wert bei etwa 60 Prozent.

Der Iran hat signalisiert, dass er bereit ist, zur vereinbarten Obergrenze zurückzukehren – jedoch nur, wenn im Gegenzug wirtschaftliche Sanktionen aufgehoben werden.

Die Verringerung der Urananreicherung wird als eine wesentliche Voraussetzung für eine politische Einigung angesehen.

Der Iran legt auch Wert auf die Freigabe seiner eingefrorenen Auslandskonten, die auf über 100 Milliarden US-Dollar (rund 88 Milliarden Euro) geschätzt werden. Außerdem verlangt Teheran verbindliche Zusagen aus Washington, dass ein mögliches Abkommen in Zukunft Bestand hat.

Der Rückzug der USA aus dem Wiener Atomabkommen im Jahr 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump ist der Hintergrund. Dies führte zu einer signifikanten Zunahme der Spannungen.

Der Iran lehnt weiterhin entschieden ab, sich wie Libyen vollständig von der Nukleartechnologie zurückzuziehen.

dpa