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Israel an Guterres: «Was für eine Schande»

Die Hamas wirft Israel vor, durch Angriffe Palästinenser getroffen zu haben, die auf Hilfsgüter warteten. Das weist Israel zurück. Und empört sich über Aussagen des UN-Generalsekretärs.

Palästinensische Kinder kämpfen um Lebensmittel.
Foto: Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Der Konflikt zwischen den Vereinten Nationen und Israel bezüglich des Umgangs mit der islamistischen Hamas eskaliert. Oren Marmorstein, Sprecher des israelischen Außenministeriums, bezeichnete ein Statement von UN-Generalsekretär António Guterres auf der Plattform X als Schande und stellte die Frage, ob es den UN tatsächlich darum gehe, den Menschen in Gaza zu helfen – oder ob ihr Fokus eher darauf liege, die Hamas und ihre Kriegsmaschinerie zu unterstützen.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte zuvor eine sofortige und unabhängige Untersuchung von Vorfällen gefordert, bei denen nach Hamas-Angaben Menschen bei Verteilzentren von Hilfsgütern im Gazastreifen durch israelische Angriffe ums Leben gekommen sein sollen.

Am Sonntag gab das Medienbüro der Hamas bekannt, dass bei israelischen Angriffen insgesamt 30 Menschen getötet wurden. Die israelische Armee bestritt die Angaben der Terrororganisation. Laut einer vorläufigen Untersuchung hat das Militär nicht auf Zivilisten geschossen, die sich in der Nähe oder innerhalb des Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe befanden. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Guterres schrieb auf X, er sei entsetzt über die Berichte der Palästinenser, nach denen Menschen am Sonntag auf der Suche nach Hilfe getötet oder verletzt worden seien. «Es ist inakzeptabel, dass Palästinenser ihr Leben für Lebensmittel riskieren müssen.» Israel habe gemäß dem humanitären Völkerrecht die klare Verpflichtung, humanitäre Hilfe zuzulassen und zu erleichtern. 

https://x.com/OrenMarmorstein/status/1929595230560419855

Marmorstein antwortete auf Guterres mit den Worten: «Was für eine Schande.» In der gesamten Mitteilung des UN-Generalsekretärs tauche das Wort Hamas kein Mal auf. «Kein Wort, dass es die Hamas ist, die Zivilisten erschießt und versucht, sie daran zu hindern, Hilfsgüter zu erhalten.» Auch darüber, dass die Hamas einen weiteren Waffenruhe-Vorschlag und die Freilassung der Geiseln abgelehnt habe, erwähne Guterres nicht. «Die eigentliche Untersuchung, die durchgeführt werden muss, ist, warum die UN sich weiter jedem Versuch widersetzt, den Menschen in Gaza direkt Hilfe zu leisten.»

Israel erlaubt der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen, um die UN und andere Initiativen zu umgehen. Dies wurde von den UN kritisiert, die Israel beschuldigten, humanitäre Hilfe als Waffe einzusetzen. Nach fast drei Monaten Blockade hatte Israel wieder begrenzte Hilfslieferungen an die hungernde Bevölkerung erlaubt.

dpa