Während die Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen weitergehen, dauern die Kämpfe an. Auch im Jemen und im Südlibanon ist Israels Armee weiter aktiv.
Israel geht weiter gegen Feinde vor – Berichte über Tote
Bei erneuten israelischen Angriffen gegen proiranische Milizen im Jemen, im Libanon sowie gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen sind örtlichen Berichten zufolge mehrere Menschen getötet worden. Nach Bombardierungen der israelischen Luftwaffe im Jemen meldete der TV-Sender der Huthi-Miliz in der Nacht unter Berufung auf vorläufige Angaben des Gesundheitsministeriums einen Toten und neun Verwundete. Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen. Bei einem weiteren israelischen Luftangriff im Südlibanon wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in der Hauptstadt Beirut fünf Menschen getötet.
Im umkämpften Gazastreifen gab es außerdem mindestens sieben Tote, als die israelische Armee eine Gruppe in Al-Bureidsch im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens traf, sagte ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dass sie in Al-Bureidsch Hamas-Ziele angegriffen haben. Einzelheiten nannte die Armee nicht. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Israels Verteidigungsminister fordert Plan für Hamas-Niederlage
Israels Armee betont stets, dass sie im Kampf gegen die Hamas Maßnahmen ergreife, um Zivilisten zu schonen. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unterdessen weitere tödliche Angriffe im Gazastreifen. Mindestens 15 Palästinenser sollen dabei ums Leben gekommen sein. Auch dies ließ sich unabhängig zunächst nicht überprüfen. Der israelische Verteidigungsminister, Israel Katz, wies die Armee an, ihm so bald wie möglich «einen Plan für die vollständige Niederlage der Hamas in Gaza» vorzulegen.
Die Hamas muss bis zum Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar komplett zerschlagen werden, sollten die aus Israel Entführten nicht freikommen. Katz möchte damit den Druck auf die Hamas erhöhen, bei den laufenden Verhandlungen in Katar über eine Waffenruhe und die Freilassung der 100 Geiseln einzulenken. Bisher gibt es jedoch keinen Durchbruch bei den Gesprächen, an denen Katar, Ägypten und die USA als Vermittler beteiligt sind.
US-Verhandlungsführer: Gaza-Deal in nächsten Wochen möglich
«Ich glaube, dass die Verhandlungen, die derzeit laufen, recht ernsthaft sind und zumindest die Möglichkeit bieten, sie in den nächsten Wochen zum Abschluss zu bringen», sagte CIA-Chef William Burns dem US-Radiosender NPR. Israel kämpft seit dem beispiellosen Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 gegen die islamistische Terrororganisation im Gazastreifen.
Seitdem wurden laut palästinensischen Angaben mehr als 46.000 Menschen getötet und über 109.300 verletzt. Die unabhängig nicht überprüfbaren Zahlen machen keinen Unterschied zwischen Zivilisten und Kämpfern. Israels Führung hatte zu Beginn des Krieges die Zerstörung der militärischen Fähigkeiten und des Regierungsapparats der Hamas in Gaza als eines ihrer Kriegsziele festgelegt. Dieses Ziel wurde bisher jedoch nicht erreicht.
Im Jemen griffen israelische Kampfflugzeuge nach Angaben der Armee erneut Ziele der Huthi-Miliz an der Westküste und im Landesinneren an. Zur Begründung hieß es, die Huthi hätten wiederholt Israel, seine Bürger und zivile Infrastruktur angegriffen. «Der Staat Israel hat das Recht und die Pflicht, sich zu verteidigen», hieß es in einer Mitteilung. Nach Angaben des saudi-arabischen Nachrichtensenders Al-Arabija gab es insgesamt rund 30 Luftangriffe im Jemen. Die Huthi-Miliz handelt laut eigenen Angaben zur Unterstützung der Hamas.
Tote auch im Libanon
Im Libanon besteht immer noch eine Waffenruhe zwischen Israel und der mit dem Iran verbündeten Hisbollah-Miliz, sowie den Huthis und der Hamas. Trotzdem starben laut dem Gesundheitsministerium in Beirut im Süden erneut fünf Personen. Ein Lieferwagen wurde von einer Rakete in der Nähe von Tair Debba östlich der Küstenstadt Tyrus getroffen. Laut libanesischen Sicherheitskreisen befanden sich Waffen in dem Fahrzeug.
Die israelische Armee gab auf Anfrage bekannt, dass Terroristen das Fahrzeug mit Waffen der Hisbollah beladen hatten. Es wurde gemäß den Vereinbarungen über die Waffenruhe zerstört, um die Gefahr zu beseitigen. Die Armee betonte in einer Erklärung, dass Israel weiterhin gegen jede Bedrohung vorgehen werde.