Luftangriff auf Häfen und Hauptstadt, Dutzende Ziele getroffen, Reaktion auf Raketenangriffe, Hafen von Hudaida bombardiert.
Israelische Luftwaffe bombardiert Huthi-Ziele im Jemen
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben als Reaktion auf Raketen- und Drohnenangriffe der Huthi-Rebellen im Jemen Häfen und die Hauptstadt Sanaa bombardiert. Dutzende Kampfjets, Tankflugzeuge und Aufklärungsmaschinen seien bei insgesamt zwei Angriffswellen gegen die rund 1.700 Kilometer entfernten militärischen Ziele im Einsatz gewesen.
Ein Armeesprecher gab bekannt, dass alle drei wichtigen Häfen der Huthi-Miliz getroffen und außer Betrieb gesetzt wurden. Darüber hinaus wurde zum ersten Mal auch die Hauptstadt Sanaa angegriffen, wobei die Energieinfrastruktur beschädigt wurde. Dies war der dritte Luftangriff Israels gegen die Huthi-Miliz nach den Bombardierungen im Juli und September.
Laut Medienberichten mit Nähe zur Huthi-Miliz wurden bei den Angriffen neun Menschen im Westen des Landes getötet. Sieben Todesopfer habe es bei einem Angriff auf den wichtigen Hafen Salif, zwei bei Angriffen auf eine Ölanlage in Ras Isa gegeben, meldete der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah. Nach israelischen Angaben wurde auch wieder der Hafen von Hudaida bombardiert. In den Häfen wurden einem Bericht der Zeitung «Times of Israel» zufolge fast alle Schlepper zerstört, ohne die größere Schiffe kaum an die Kais bugsiert werden können.
Trümmer von abgefangener Rakete treffen Schule
Zuvor hatte Israel in der Nacht einen Raketenangriff der Huthi-Rebellen im Jemen abgewehrt. Israelischen Armeeangaben zufolge waren die Angriffe auf Ziele im Jemen aber keine direkte Reaktion darauf, sondern schon länger geplant gewesen. Die Huthi-Miliz reklamierte den Angriff für sich. Er habe zwei «militärischen Zielen» in Israel gegolten.
Beim Abfangen der Rakete trafen Trümmer jedoch eine Schule bei Tel Aviv. Ein Teil des Gebäudes in Ramat Efal stürzte zusammen. Aufgrund des frühen Morgens gab es keine Opfer. “Wäre der Angriff nur wenig später zum Schulbeginn erfolgt, hätte es eine Katastrophe geben können”, sagte ein Armeesprecher. In Zentralisrael mit der Küstenmetropole Tel Aviv gab es Luftalarm und Millionen Menschen mussten nachts in die Schutzräume.
Rund 200 Raketen und 170 Drohnen in einem Jahr
Die proiranische Huthi-Miliz ist wie die Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz mit Israels Erzfeind Iran verbündet. Einem Bericht der Zeitung «Times of Israel» zufolge hat die Huthi-Miliz in den vergangenen zwölf Monaten rund 200 Raketen und 170 Drohnen auf Israel abgefeuert. Die meisten Geschosse konnte Israel abfangen. Nach eigenen Angaben will die Miliz die Hamas im Gazastreifen gegen Israel unterstützen.
Die islamistische Hamas und andere Extremisten aus dem Gazastreifen haben am 7. Oktober 2023 ein Massaker in Israel mit 1.200 Toten verübt und etwa 250 Menschen in den Küstenstreifen entführt. Seitdem kämpft Israel im Gazastreifen. Die Hisbollah stimmte nach schweren Verlusten Ende November einer Waffenruhe mit Israel zu. Die Huthi-Miliz setzte jedoch ihren sporadischen Beschuss fort.