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Israel: Raketen abgefangen – Angriffe im Südlibanon

Eigentlich gilt seit November eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Die neuen Kampfhandlungen zeigen, wie fragil die Vereinbarung ist.

Seit November gilt eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Es kommt aber immer wieder zu Zwischenfällen. (Archivbild)
Foto: Ariel Schalit/AP/dpa

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am Morgen drei Raketen aus dem Libanon im Norden Israels abgefangen. Zuvor waren in der Stadt Metula die Warnsirenen zu hören. Es gab zunächst keine Berichte über Schäden oder Verletzte. Israel machte keine Angaben darüber, wer für den Beschuss verantwortlich ist – die libanesische Hisbollah-Miliz äußerte sich dazu zunächst nicht.

Nach Angaben aus dem Libanon griff Israel erneut Ziele im südlichen Libanon an. Die Armee hat nach libanesischen Sicherheitskreisen einen Ort in der Nähe von Nabatija mit Artillerie beschossen. Die Staatsagentur NNA berichtete von israelischen Kampfflugzeugen im Süden sowie Angriffen mit Artillerie, Panzern und Maschinengewehren in mehreren Orten. Laut israelischen Medienberichten reagierte die Armee mit Artilleriefeuer auf die Abschussstelle der Raketen.

In einer Erklärung des israelischen Generalstabschefs Eyal Zamir wurde betont, dass Israel entschlossen auf die Raketenangriffe reagieren werde. Es wurde weiterhin darauf hingewiesen, dass der libanesische Staat für die Einhaltung des bestehenden Abkommens über einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah verantwortlich ist.

Libanons Ministerpräsident warnt vor «neuem Krieg»

Libanons Ministerpräsident Nauaf Salam warnte, dass Israel sein Land in einen «neuen Krieg» ziehen könne. Die Vereinten Nationen müssten international den Druck erhöhen, um einen Abzug Israels aus dem Libanon zu erreichen.

Die Hisbollah, die vom Iran unterstützt wird, hat seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 Israel mehr als ein Jahr lang mit Raketen beschossen. Dies geschah laut eigenen Angaben, um die Hamas zu unterstützen. Als Reaktion führte Israel massive Luftangriffe und eine Bodenoffensive durch.

Seit November gilt eigentlich eine Waffenruhe. Diese beinhaltet den vollständigen Abzug israelischer Truppen aus dem Süden des Libanon. Obwohl dieser größtenteils abgeschlossen ist, existieren immer noch fünf israelische Militärposten in der Nähe der Grenze. Die libanesische Führung betrachtet die Präsenz der Truppen als Verstoß gegen das Abkommen und hat mehrmals dagegen protestiert.

Laut dem Nachrichtenkanal Al-Arabija hat die libanesische Regierung den Ausschuss zur Überwachung der Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel kontaktiert.

dpa