Mindestens 36 Tote und 150 Verletzte bei israelischen Angriffen auf den Libanon. Hisbollah feuert 180 Raketen auf Israel ab.
Hisbollah und Israel im Konflikt: Tote und Verletzte bei Raketenangriffen
Fast täglich beschießen sich die libanesische Hisbollah-Miliz und die israelischen Streitkräfte – ein Jahr nach Beginn der Gefechte verschärft sich die Lage weiter: Gemäß Behördenangaben wurden allein am Dienstag bei israelischen Angriffen auf den Libanon mindestens 36 Menschen getötet. Das libanesische Gesundheitsministerium gab an, dass 150 weitere Personen verletzt wurden. Der Notfallausschuss der geschäftsführenden Regierung registrierte allein am Dienstag 137 israelische Luftangriffe im Libanon. Gleichzeitig feuerte die Schiiten-Miliz Hisbollah nach Angaben des israelischen Militärs rund 180 Raketen vom Libanon auf Israel ab, wodurch Häuser und Autos beschädigt wurden. In der drittgrößten Stadt Haifa wurde eine Frau leicht verletzt.
Ministerium: Über 2.000 Menschen im Libanon getötet
Die Hisbollah, die mit dem Iran verbündet ist, begann einen Tag nach dem von der Hamas und anderen Extremisten verübten Massaker am 7. Oktober 2023, Raketen auf Israel abzufeuern. Das israelische Militär griff wiederholt Stellungen der Schiiten-Miliz an. Zuletzt intensivierte die Luftwaffe ihre Angriffe. Seit Beginn der Kämpfe vor einem Jahr wurden im Libanon laut offiziellen Angaben mindestens 2.119 Menschen getötet und 10.019 weitere verletzt. Das Gesundheitsministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Hisbollah-Kämpfern.
Aktivisten: Mehrere Tote bei Luftangriff auf Damaskus
Laut Menschenrechtsaktivisten und syrischen Staatsmedien kamen bei einem vermutlich israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus mehrere Menschen ums Leben. Das Ziel des Angriffs war ein Gebäude, das häufig von Anführern der iranischen Revolutionsgarden und der Hisbollah besucht wurde, so die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Großbritannien. Die Opfer waren keine iranischen Staatsbürger, wie die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf die iranische Botschaft in Damaskus berichtete. Im April wurden bei einem vermutlich israelischen Angriff in der syrischen Hauptstadt zwei Generäle der Revolutionsgarden getötet.
Bericht: Biden will mit Netanjahu telefonieren
Nach knapp zweimonatiger Funkstille und angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags Israels gegen den Iran will US-Präsident Joe Biden einem Bericht zufolge an diesem Mittwoch voraussichtlich mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefonieren. Das berichtete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf drei US-Beamte. Netanjahu habe sich am Dienstagabend mit Ministern und den Leitern des israelischen Militärs und Geheimdienstes getroffen, um eine Entscheidung über den Umfang und den Zeitpunkt der israelischen Angriffe zu treffen, hieß es unter Berufung auf zwei israelische Beamte. Demnach sollen Israels Vergeltungsmaßnahmen «voraussichtlich erheblich sein» und eine Kombination aus Luftangriffen auf militärische Ziele im Iran und verborgenen Angriffen sein.
US-Reise von Israels Verteidigungsminister Galant verschoben
Zuvor hatte die israelische Regierung einen Besuch von Verteidigungsminister Joav Galant in den USA noch kurzfristig abgesagt. «Wir wurden darüber informiert, dass Minister Galant seine Reise nach Washington verschiebt», sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. Laut einem Bericht von Axios wollte Netanjahu die Reise seines Verteidigungsministers nicht genehmigen, solange das Sicherheitskabinett nicht über eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff entschieden und der Regierungschef nicht mit Biden gesprochen habe. Aufgrund der US-Kritik an der israelischen Kriegsführung waren die Beziehungen zwischen Washington und Tel Aviv zuletzt angespannt.
Medien: Geheimgespräche mit Iran über Waffenstillstand an allen Fronten
Laut einem Bericht des israelischen Fernsehsenders Channel 12 haben die USA und mehrere arabische Staaten geheime Gespräche mit dem Iran über einen Waffenstillstand an allen Fronten aufgenommen. Israel sei gegenwärtig nicht an den Gesprächen beteiligt, aber darüber informiert worden. Der Iran hatte in der vergangenen Woche Israel mit rund 200 Raketen direkt angegriffen. Außerdem unterstützt die Regierung in Teheran die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen, die ihrerseits immer wieder Israel angreifen. «Wir befinden uns derzeit in einer Position der Stärke. Ein Waffenstillstand müsste zu unseren Bedingungen vereinbart werden», zitierte Channel 12 einen ranghohen israelischen Beamten.