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Israelisches Militär startet Hilfsgüterabwurf über Gazastreifen

Erste Lieferung nur sieben Paletten – Helfer kritisieren teure und ineffektive Luftlieferungen. Palästinenser dringend auf Hilfe angewiesen.

Ausgabe von Lebensmitteln im Gazastreifen (Archivbild)
Foto: Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Das israelische Militär plant, erneut Hilfsgüter über dem Gazastreifen abzuwerfen und über humanitäre Korridore die Lieferung von Nahrungsmitteln und Medizin durch die Vereinten Nationen zu ermöglichen. Es könnten auch in besiedelten Gebieten erneut Kampfpausen eingelegt werden, um Hilfslieferungen zu ermöglichen, teilte das Militär am Abend mit.

Der erste Luftabwurf von Hilfsgütern sollte daher noch in der Nacht stattfinden – es handelte sich jedoch nur um sieben Paletten mit Hilfsgütern, darunter Mehl, Zucker und Konserven. Die Aktion wird in Absprache mit internationalen Hilfsorganisationen durchgeführt, hieß es.

Die Lieferung per Luftweg gilt nach Angaben von Helfern als die teuerste und ineffektivste Form humanitärer Hilfslieferungen – auch, weil es meist um vergleichsweise geringe Mengen geht. Im Gazastreifen leben etwa zwei Millionen Palästinenser, von denen die meisten dringend auf Hilfe angewiesen sind.

Trotz starker internationaler Kritik gewährt Israel derzeit nur sehr begrenzte Hilfe im abgeriegelten Küstenstreifen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Mittwoch vor einer lebensbedrohlichen Hungerkrise im Gazastreifen gewarnt. Auch viele andere Hilfsorganisationen schlagen Alarm. Israel leugnet die Gefahr einer lebensbedrohlichen Hungerkrise und bezeichnet sie stattdessen als eine Kampagne der Hamas.

Das israelische Militär hat auch mitgeteilt, dass eine Trinkwasseraufbereitungsanlage im Gazastreifen wieder an das israelische Stromnetz angeschlossen wurde. Gleichzeitig wurde betont, dass die Kampfhandlungen fortgesetzt werden, um alle Geiseln zu befreien und die islamistische Hamas zu besiegen.

dpa