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Israels Armee: Dschihad-Mitglied gesteht Vergewaltigung

Ein Mitglied der Terrororganisation Islamischer Dschihad hat laut israelischer Armee gestanden, während des Massakers am 7. Oktober eine Frau vergewaltigt und auf Zivilisten geschossen zu haben.

Eine Frau besichtigt den Ort, an dem am 7. Oktober 2023 auf dem Nova-Musikfestival Hunderte getötet und viele weitere entführt wurden.
Foto: Leo Correa/AP/dpa

Ein Soldat der israelischen Armee gab an, dass ein Mitglied der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad während des Massakers am 7. Oktober Vergewaltigung und Gewalt gegen Zivilisten zugegeben hat.

Das Militär hat ein Video veröffentlicht, das das Verhör zeigen soll. Der 28-jährige Palästinenser gab darin an, ein Mitglied der Marine-Einheit des Dschihad zu sein. Er wurde Anfang des Monats bei einem Einsatz der Armee in Chan Junis im Süden des Gazastreifens festgenommen.

Der Häftling berichtete, dass er am 7. Oktober den Sicherheitszaun an der Grenze zu Israel überquert habe. Er gab an, mit einer Pistole und zwei Handgranaten bewaffnet gewesen zu sein. Anschließend sei er in einen Kibbuz in der Nähe der Grenze eingedrungen und habe dort ein Haus betreten. Dort habe er eine verängstigte junge Frau angetroffen. Nachdem er ihr Aussehen und ihre Kleidung detailliert beschrieben hatte, behauptete er, sie vergewaltigt zu haben. Berichten zufolge wurden die Frau und ihre Mutter von anderen Terroristen in den Gazastreifen entführt.

Der Gefangene berichtete, dass er auf dem Rückweg in den Gazastreifen drei Zivilisten getroffen habe. Er habe auf einen von ihnen geschossen und eine Handgranate in die Richtung eines zweiten geworfen.

«Beweis für den Ansturm von Mord und sexueller Gewalt»

Die Armee wertete die Aussagen als «weiteren Beweis für den Ansturm von Mord und sexueller Gewalt durch die Terrororganisationen am 7. Oktober». Es sei wichtig «den Stimmen derer, die nicht mehr erzählen können, Gehör zu verschaffen». 

Die Hamas-Terroristen und andere extremistische Gruppen aus dem Gazastreifen töteten im vergangenen Oktober 1200 Menschen und entführten weitere 250 als Geiseln. Als Reaktion griff Israel den palästinensischen Küstenstreifen mit großer militärischer Kraft an, um die islamistische Hamas zu besiegen.

Ein Bericht der Vereinten Nationen sieht sexualisierte Gewalt bei dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober in Israel als wahrscheinlich an. Es gebe «berechtigten Grund zur Annahme», dass es zu Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen an mindestens drei Orten gekommen sei, hieß es zu Beginn des Monats in dem Papier, das von der zuständigen UN-Vertreterin Pramila Patten nach einem Besuch in Israel angefertigt wurde. Außerdem gebe es «klare und überzeugende Informationen darüber, dass sexuelle Gewalt, einschließlich Vergewaltigung, sexualisierte Folter, grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung, gegen Geiseln verübt wurde».

dpa