Mit dem Fadschr-Gebet in der Morgendämmerung beginnen viele Muslime den Tag. Zu dieser Zeit greift Israels Armee nach palästinensischen Angaben eine Schule in Gaza an und tötet Dutzende Menschen.
Kreise: 100 Tote nach Israels Angriff auf Schule in Gaza
Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Schule in Gaza wurden laut medizinischen und Sicherheitskreisen im Gazastreifen mindestens 100 Menschen getötet. Israels Armee griff die Schule an, die als Vertriebenen-Unterkunft genutzt wurde, während des muslimischen Fadschr-Gebets am frühen Morgen an, wie das von der Hamas kontrollierte Medienbüro mitteilte. Viele der Opfer wurden dabei verbrannt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Israels Armee gab bekannt, dass sie in der Nacht eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Schulgebäude der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens angegriffen habe. Es seien Terroristen getroffen worden. Die Kommandozentrale der Hamas habe sich in der Schule neben einer Moschee befunden.
Laut Al-Dschasira wurden über 100 Tote vom palästinensischen Zivilschutz gemeldet.
Die palästinensische Terrororganisation Islamischer Dschihad reagierte umgehend. «Die Wahl des Morgengebets als Zeitpunkt für dieses schreckliche Massaker bestätigt, dass der Feind das Ziel hatte, so viele Zivilisten wie möglich zu töten, darunter Kinder und Ältere.» Israels Armee nutze bei Angriffen auf Schulen denselben falschen Vorwand wie bei Angriffen zur Zerstörung von Krankenhäusern im Gazastreifen.
Angaben zu Opfern machte die israelische Armee in der Mitteilung auf Telegram nicht. Vor dem Angriff seien «zahlreiche Maßnahmen» ergriffen worden, um das Risiko für Zivilisten zu mindern, hieß es. So sei Präzisionsmunition bei dem Angriff eingesetzt worden. Die Hamas habe das Gebäude als Versteck für Terroristen und Kommandeure benutzt. Von dort aus seien Anschläge gegen Israels Truppen und den Staat Israel geplant und vorbereitet worden.
Das israelische Militär betonte erneut, dass die Hamas systematisch gegen das Völkerrecht verstoße, indem sie aus zivilen Unterkünften heraus agiere. Es wurde weiterhin darauf hingewiesen, dass Zivilisten als menschliche Schutzschilde für ihre terroristischen Aktivitäten missbraucht würden.