Israel verfolgt die dramatischen Entwicklungen im Nachbarland Syrien mit großer Wachsamkeit. Es wird zwar nicht mit Angriffen der Rebellen gerechnet – dennoch ergreift das Land Vorsichtsmaßnahmen.
Israels Armee verlegt Streitkräfte in Pufferzone zu Syrien
Angesichts der Übernahme der Kontrolle in Syrien durch Rebellen hat die israelische Armee Streitkräfte in die Pufferzone auf den besetzten Golanhöhen verlegt. Der Schritt sei «in Übereinstimmung mit der Lageeinschätzung nach den jüngsten Ereignissen in Syrien» erfolgt, hieß es in einer Mitteilung der Armee.
Es seien Truppen «in der Pufferzone und mehreren anderen für die Verteidigung notwendigen Orten» positioniert worden. Ziel sei es, «die Sicherheit der Ortschaften auf den Golanhöhen und der Bürger Israels zu gewährleisten», hieß es weiter.
«Wir betonten, dass die israelische Armee sich nicht in die internen Ereignisse in Syrien einmischt.» Das Militär werde so lange in der Pufferzone verbleiben, wie dies für die Sicherheit Israels und seiner Bürger notwendig sei.
Israelische Medien berichteten, dass Panzer in die Pufferzone zu Syrien vorgedrungen seien. Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr von Anwohnern in Kunaitra, dass israelische Truppen wenige Meter in syrisches Gebiet vorgedrungen seien und einige Schüsse abgegeben hätten. Sie seien jedoch nicht bis in den Ort Kunaitra vorgedrungen. Die Provinz Kunaitra grenzt an die von Israel annektierten Golanhöhen.
Die israelische Armee eroberte und annektierte 1967 im Sechstagekrieg die Golanhöhen von Syrien. Nach internationalem Recht gelten die strategisch wichtigen Felsplateaus als von Israel besetztes Territorium Syriens. Während der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump erkannten die USA den israelischen Anspruch auf die Golanhöhen an. Die Blauhelme der Undof-Mission überwachen eine etwa 235 Quadratkilometer große Pufferzone zwischen Israel und Syrien.