Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

20 Jahre EU-Beitritt Polens: Sternstunde für Europa

Polen ist ins Herz Europas zurückgekehrt. Deutschland und Polen würdigen den Jahrestag mit feierlichem Treffen und Diskussionen.

Die Außenminister von Deutschland und Polen, Annalena Baerbock und Radosław Sikorski, wollen den 20. Jahrestag des EU-Beitritts von Polen mit einem feierlichen Treffen würdigen.
Foto: Michael Kappeler/dpa

Der Polen-Beauftragte der Bundesregierung, Dietmar Nietan, hat den EU-Beitritt Polens vor 20 Jahren als «Sternstunde für Europa» bezeichnet. «Mit dem EU-Beitritt Polens ist wieder zusammengewachsen, was der Eiserne Vorhang künstlich getrennt hat. Polen ist ins Herzen Europas zurückgekehrt», sagte Nietan der Deutschen Presse-Agentur.

Das sei der Verdienst der Polinnen und Polen selbst. Die Außenminister von Deutschland und Polen, Annalena Baerbock (Grüne) und Radosław Sikorski, wollen den 20. Jahrestag des EU-Beitritts von Polen mit einem feierlichen Treffen würdigen.

Heute besuchen Baerbock und Sikorski in der Doppelstadt Frankfurt (Oder) und Slubice das Collegium Polonicum auf polnischer Seite, nehmen an einem Europafest teil und gehen über die Oderbrücke nach Frankfurt (Oder). An der Europa-Universität Viadrina planen sie Diskussionen mit Studentinnen und Studenten.

Ein Händedruck auf der Oderbrücke

Im Jahr 2004 initiierten der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) und sein damaliger Amtskollege Wlodzimierz Cimoszewicz auf der Oderbrücke die neue Ära der Partnerschaft mit einem Händedruck. Zu dieser Zeit jubelten Tausende Menschen ihnen zu. Die Europäische Union wurde vor 20 Jahren nach Osten erweitert. Neben Polen traten Estland, Lettland, Litauen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn sowie Malta und Zypern der EU bei.

Der Polen-Beauftragte sieht 2024 als Jahr wichtiger Weichenstellungen in Europa. «Polen hat in unserem Europa politisch, wirtschaftlich und militärisch ein starkes Gewicht», sagte Nietan. «Gemeinsam mit Polen und Frankreich als Weimarer Dreieck machen wir uns für die Ukraine und die Sicherheit der Nato-Ostflanke stark. Mit unseren polnischen Partnern kehren wir wieder zu einem engen, freundschaftlichen und nachbarschaftlichen Verhältnis zurück.» Er warb dafür, die Zivilgesellschaft und die Grenzregionen noch enger zu verknüpfen.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der an den Feiern ebenfalls teilnimmt, betont die Notwendigkeit einer verstärkten Annäherung des Westens an die östlichen Länder der EU. Die Verflechtungen zwischen Brandenburg und Polen haben in den letzten Jahren zugenommen, aber es gibt auch noch ungelöste Probleme wie den Ausbau der Ostbahn Richtung Polen. Unter der vorherigen polnischen Regierung kam es außerdem zu Spannungen beim Umgang mit einem Fischsterben in der Oder.

dpa