Al-Alimi verkündete landesweiten Ausnahmezustand für 90 Tage und eine 72-stündige Blockade für den Jemen.
Regierung im Jemen fordert sofortigen Abzug emiratischer Truppen

In Jemen hat die Regierung das Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten im Kampf gegen die Huthi für beendet erklärt und den sofortigen Abzug emiratischer Truppen gefordert. «Alle emiratischen Truppen müssen sich innerhalb von 24 Stunden von jemenitischem Hoheitsgebiet zurückziehen», sagte der Präsidialrats-Vorsitzende Raschad al-Alimi in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Das langjährige Bündnis der Regierung und Saudi-Arabiens mit den Emiraten im Kampf gegen die Huthi ist somit faktisch beendet und überraschend eskaliert ein Konflikt zwischen den eigentlichen Verbündeten.
Al-Alimi hat einen 90-tägigen landesweiten Ausnahmezustand erklärt. „Für 72 Stunden gilt eine Luft-, Land- und Seeblockade für den Jemen.“ Die Maßnahme betrifft de facto den südlichen und östlichen Teil des Jemen – der Norden mit der Hauptstadt Sanaa wird von der Huthi-Miliz kontrolliert.
Seit etwa einem Jahrzehnt tobt im Jemen ein Bürgerkrieg, der hauptsächlich zwischen der Huthi-Miliz auf der einen Seite und dem Bündnis aus Saudi-Arabien, den Emiraten und der jemenitischen Regierung auf der anderen Seite ausgetragen wird. Saudi-Arabien und die Emirate sind jedoch auch Rivalen im Golf, die um Einfluss und Ressourcen in der Region kämpfen. Daher unterstützen beide Länder auch verschiedene Seiten im Sudan-Konflikt.
Separatisten setzten Saudi-Arabien im Jemen unter Druck
Der Streit zwischen den eigentlich verbündeten Parteien hatte sich in den letzten Wochen im Jemen, einem armen Land auf der Arabischen Halbinsel, weiter verschärft. Die Separatisten des sogenannten Südlichen Übergangsrats (STC), die von den Emiraten unterstützt werden, haben Anfang Dezember große Gebiete in den ölreichen Provinzen Hadramaut und al-Mahra erobert und dadurch die Regierung und ihren Verbündeten Saudi-Arabien unter Druck gesetzt. Die Separatisten streben nach einem unabhängigen Süd-Jemen, einem Land, das bereits von 1967 bis 1990 geteilt war.
Laut STC bombardierte Saudi-Arabien die Stellungen der Separatisten, jedoch gab es Berichten zufolge keine Opfer. Beobachter betrachteten dies zunächst als Warnung seitens Riads. Das Königreich forderte die Separatisten dann ausdrücklich auf, sich aus den Provinzen zurückzuziehen.
Am Morgen bombardierten saudische Streitkräfte dann Ziele im Hafen Mukalla, der am Golf von Aden liegt an der jemenitischen Küste. Man habe dort einen «begrenzte Militäreinsatz» durchgeführt, teilte das von Saudi-Arabien angeführte Bündnis im Kampf gegen die Huthi mit. Dieser habe auf Waffen und Militärfahrzeuge gezielt, die von zwei Schiffen im Hafen entladen worden seien. Mutmaßlich sollten die Separatisten dort von den Emiraten Waffen und andere militärische Ausrüstung erhalten.
Das saudische Außenministerium bezeichnete die Schritte der Emirate als «extrem gefährlich». Jede Bedrohung der nationalen Sicherheit Saudi-Arabiens sei eine «rote Linie» und das Königreich werde alle notwendigen Schritte unternehmen, um solche Bedrohungen aus dem Weg zu räumen. Die Provinz Hadramaut grenzt an Saudi-Arabien, das wegen des Kriegs im Nachbarland schon lang um die eigene Sicherheit besorgt ist.








