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Jury-Auswahl in Schweigegeld-Prozess gegen Trump beginnt

Der erste Strafprozess der US-Geschichte gegen einen Ex-Präsidenten läuft. In dem mit Spannung erwarteten Schweigegeld-Prozess gegen Donald Trump muss nun erstmal eine Jury zusammengestellt werden.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump zahlte 130.000 US-Dollar Schweigegeld an eine Pornodarstellerin.
Foto: Jabin Botsford/Pool The Washington Post/AP/dpa

Im ersten Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten hat die Jury-Auswahl begonnen. Das Gericht, das über den Fall von Donald Trump in Verbindung mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin verhandelt, hat mit dem Prozedere zur Auswahl von insgesamt zwölf Geschworenen begonnen, jedoch noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Die Auswahl des Personals könnte sich bis zum Dienstag hinziehen und möglicherweise noch mehrere Tage dauern.

Etwa 96 von mehreren hundert potenziellen Geschworenen wurden in den Gerichtssaal gebracht. Als Trump als Angeklagter vorgestellt wurde, drehte er sich kurz von der Anklagebank zu den potenziellen Geschworenen um. Etwa die Hälfte der Männer und Frauen aus Manhattan wurde sofort entlassen, nachdem sie angegeben hatten, dass sie nicht in der Lage seien, in dem Prozess zu einem fairen Urteil zu gelangen. Danach begann die detailliertere Befragung der anderen Kandidaten.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Trump im Prozess der Fälschung von Geschäftsunterlagen. Der Republikaner, der plant, im November erneut ins Weiße Haus einzuziehen, hat auf nicht schuldig plädiert. Der Prozess könnte laut Gericht bis zu acht Wochen dauern. Im Falle einer Verurteilung droht dem 77-Jährigen eine mehrjährige Gefängnisstrafe, die möglicherweise zur Bewährung ausgesetzt werden könnte. Trumps Anwälte hatten bis zuletzt versucht, das Verfahren zu stoppen, zu verschieben oder zumindest zu verzögern.

Weitere Strafprozesse gegen Trump laufen

Der Hintergrund des Falles ist, dass Trump kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2016 130.000 US-Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlte. Sie behauptete, Sex mit ihm gehabt zu haben. Trump leugnet eine Affäre, bestreitet jedoch nicht, dass Geld geflossen ist. Schweigevereinbarungen zwischen zwei Parteien sind nicht grundsätzlich illegal. Trump wird jedoch beschuldigt, die Zahlungen unrechtmäßig verbucht zu haben, auf illegale Weise zu verschleiern versucht zu haben und damit andere Gesetzesverstöße vertuschen zu wollen.

Aktuell sind in den USA auch noch drei weitere Strafprozesse gegen Trump in der Vorbereitung, unter anderem wegen versuchten Wahlbetrugs und der Mitnahme geheimer Regierungsdokumente. Zudem gibt es zahlreiche Zivilprozesse. Der Ex-Präsident und sein Anwaltsteam versuchen, die Verfahren mit allen Mitteln zu blockieren, und waren damit teilweise auch schon erfolgreich.

Im Schweigegeld-Prozess handelt es sich um weniger ernste Anschuldigungen als in anderen Fällen. Dennoch könnte es laut Experten der erste abgeschlossene Prozess sein. Trump bestreitet alle Anschuldigungen gegen ihn und betrachtet sich als Opfer einer politisch motivierten Justiz.

dpa