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Jury-Auswahl in Trump-Prozess gestaltet sich schwierig

Der erste Strafprozess der US-Geschichte gegen einen Ex-Präsidenten läuft. In dem Schweigegeld-Verfahren gegen Donald Trump müssen Geschworene gefunden werden – und das gestaltet sich schwierig.

Bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen ist: Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber und Ex-US-Präsident Donald Trump.
Foto: Jabin Botsford/The Washington Post/AP/dpa

Im Prozess um Schweigegeld gegen Donald Trump, dem ersten Strafverfahren gegen einen ehemaligen Präsidenten in der Geschichte der USA, gestaltet sich die Auswahl der Geschworenen weiterhin als problematisch.

Nachdem sich Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Richter Juan Merchan am Dienstag bereits auf sieben Jury-Mitglieder geeinigt hatten, wurden zwei davon wieder freigestellt, wie im Gerichtssaal anwesende Journalisten und Journalistinnen übereinstimmend berichteten. Eine Frau hatte Bedenken, dass ihre Identität öffentlich bekannt werden könnte. Bei einem Mann wurden Zweifel an der Glaubwürdigkeit einiger seiner Aussagen geäußert. Insgesamt müssen zwölf Geschworene gefunden werden. Die Suche läuft seit Montag und könnte sich noch über mehrere Tage hinziehen.

Worum es in dem Verfahren geht

Trump wird wegen Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben. Der Republikaner, der im November wieder ins Weiße Haus einziehen möchte, hat auf nicht schuldig plädiert.

Der Prozess könnte laut Gerichtsangaben bis zu acht Wochen dauern. Im Falle einer Verurteilung könnte dem 77-Jährigen eine mehrjährige Haftstrafe drohen, die jedoch zur Bewährung ausgesetzt werden könnte. Trump hätte auch die Option, Berufung einzulegen. Selbst nach einer möglichen Verurteilung – und selbst im Falle einer Haftstrafe – könnte Trump weiterhin bei der Präsidentschaftswahl antreten.

Der Hintergrund des Falls ist, dass Trump kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2016 130.000 US-Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlte. Sie behauptete, Sex mit ihm gehabt zu haben. Trump leugnet eine Affäre, bestreitet jedoch nicht, dass Geld geflossen ist. Schweigevereinbarungen zwischen Parteien sind nicht grundsätzlich illegal. Trump wird jedoch beschuldigt, die Zahlungen unrechtmäßig verbucht zu haben, auf illegale Weise zu verschleiern und damit versucht zu haben, andere Gesetzesverstöße zu vertuschen.

dpa