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Jury für Schweigegeld-Prozess gegen Trump steht

Der erste Strafprozess der US-Geschichte gegen einen Ex-Präsidenten läuft. Die Jury-Suche in dem Schweigegeld-Verfahren gegen Donald Trump war schwierig – doch jetzt wurden zwölf Geschworene gefunden.

Bei dem Verfahren gegen Donald Trump geht es um Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin.
Foto: Jabin Botsford/Pool The Washington Post/AP/dpa

Im Prozess um Schweigegeldzahlungen gegen Ex-Präsident Donald Trump wurde die Jury ausgewählt: Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Richter Juan Merchan einigten sich nach dreitägigen Befragungen auf zwölf Geschworene, wie vor Ort anwesende Journalisten berichteten. Auch ein Ersatzjuror wurde bereits bestimmt. Es sollen noch etwa fünf weitere Ersatzkandidaten gefunden werden, bevor möglicherweise am Montag mit den Eröffnungsplädoyers begonnen wird, erklärte Richter Merchan. Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der Geschichte der USA.

Vorher war die Auswahl der Jury schwierig gewesen. Zwei Geschworene, die am Dienstag bereits ausgewählt worden waren, wurden erneut freigestellt. Eine Frau hatte Bedenken, dass ihre Identität öffentlich werden könnte. Bei einem Mann gab es Zweifel an der Glaubwürdigkeit einiger seiner Aussagen. Beim Prozessbeginn hatten Dutzende Kandidaten sofort erklärt, dass sie nicht in der Lage seien, zu einem fairen Urteil zu kommen, und wurden daher sofort freigestellt.

Schweigegeldzahlungen an Pornodarstellerin

Im Prozess gegen Trump geht es um Zahlungen von Schweigegeld an eine Pornodarstellerin. Ihm wird vorgeworfen, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben. Der Republikaner, der im November erneut ins Weiße Haus einziehen will, hat auf nicht schuldig plädiert.

Der Prozess könnte laut Gericht bis zu acht Wochen dauern. Im Falle einer Verurteilung könnte dem 77-Jährigen eine mehrjährige Gefängnisstrafe drohen, die jedoch auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnte. Trump hätte auch die Möglichkeit, Berufung einzulegen. Selbst nach einer möglichen Verurteilung – und selbst im Falle einer Gefängnisstrafe – könnte Trump weiterhin bei der Präsidentschaftswahl antreten.

Der Fall dreht sich darum, dass Trump 2016 kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten 130.000 US-Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlte. Sie behauptete, Sex mit ihm gehabt zu haben. Trump leugnet eine Affäre, gibt jedoch zu, dass Geld geflossen ist. Schweigevereinbarungen zwischen Parteien sind nicht grundsätzlich illegal. Trump wird jedoch beschuldigt, die Zahlungen unrechtmäßig verbucht zu haben, auf illegale Weise zu verschleiern versucht zu haben und damit andere Gesetzesverstöße vertuschen zu wollen.

dpa