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Kampf gegen Drogen? US-Flugzeugträger in der Karibik

Das größte Kriegsschiff der Welt ist in der Karibik angekommen. Die USA betonen, den Drogenschmuggel bekämpfen zu wollen. Doch Venezuela sieht in der Militärpräsenz eine Drohgebärde.

Das größte Kriegsschiff der Welt ist jetzt in der Karibik. (Archivbild)
Foto: Federico Gambarini/dpa

Nach tödlichen US-Militärschlägen gegen angebliche Drogenschmuggler-Boote ist das größte Kriegsschiff der Welt, der US-Flugzeugträger «USS Gerald R. Ford», in der Karibik angekommen. Es schließe sich den dortigen Kräften an, um kriminelle Netzwerke zu zerschlagen, teilte die US-Marine mit. Venezuela sieht in der starken Militärpräsenz der USA eine Drohgebärde. Die Spannungen zwischen den Ländern haben zugenommen.

So begründet das Militär die Verlegung des Flugzeugträgers

Das US-Militär erklärt die Verlegung des Flugzeugträgers von der Mittelmeerregion in die Karibik auf Anweisung des Pentagons wie folgt: „Der Einsatz sei ein entscheidender Schritt, um zu bekräftigen, mit welcher Entschlossenheit die USA die eigene Sicherheit schützten.“ Der Flugzeugträger hatte vor Tagen bereits die Großregion des Einsatzgebiets des US-Südkommandos (U.S. Southern Command) erreicht. Dieses erstreckt sich über das Karibische Meer und Gewässer, die an Mittel- und Südamerika grenzen.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigte danach die Militäroperation «Südlicher Speer» (Southern Spear) an. Konkrete Angriffe und Standorte nannte Hegseth, den die Regierung von US-Präsident Donald Trump seit einiger Zeit Kriegsminister nennt, nicht.

Seit Wochen hat das US-Militär Boote mit angeblichen Drogenschmugglern in der Karibik und im Pazifik angegriffen. Das Pentagon bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass es bis zum Wochenanfang bereits 20 Angriffe mit insgesamt 79 Toten gegeben hat. Das Vorgehen wird international kritisiert. Die Vereinten Nationen haben die US-Regierung zur Zurückhaltung aufgefordert. Drogen stellen in den USA ein großes Problem dar. Die US-Regierung macht Banden für die Drogenschwemme verantwortlich, die angeblich auch aus Venezuela stammen.

Spekulationen über die Absichten der US-Regierung

Die Verlegung des Flugzeugträgers hat Spekulationen darüber angeheizt, ob es der US-Regierung wirklich um den Kampf gegen den Drogenschmuggel geht – und nicht gar um einen Machtwechsel in Venezuela. Die Trump-Regierung beschuldigt Staatschef Nicolás Maduro, in den Drogenschmuggel in die USA verwickelt zu sein. Jüngst bestätigte Trump außerdem, dass er verdeckte Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela freigegeben habe.

dpa