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Kardinäle treffen sich erneut für Beratungen nach Papst-Tod

Wer wird neuer Papst? Die Spekulationen über das bevorstehende Konklave laufen. Doch zunächst müssen sich die Kardinäle beraten – und ein Datum festlegen.

Nach und nach trudeln die Kardinäle der Weltkirche in Rom ein.
Foto: Alessandra Tarantino/AP/dpa

Sukzessive treffen die Kardinäle der Weltkirche in Rom ein, um nach dem Ableben von Papst Franziskus bald einen neuen Leiter der katholischen Kirche zu wählen. Heute Morgen (09.00 Uhr) wollen die bereits im Vatikan anwesenden Kardinäle zu einem dritten offiziellen Treffen seit dem Tod von Franziskus zusammenkommen: Sie beraten über wichtige Entscheidungen für die kommenden Tage. Auch die Diskussionen über das bevorstehende Konklave sind in vollem Gange.

Die Aufmerksamkeit richtet sich daher auf die seit Dienstag stattfindenden Treffen der Kardinäle hinter den Vatikanmauern, die als Generalkongregation bezeichnet werden. Es wird gespannt auf Details zur bevorstehenden Papstwahl gewartet. Bisher ist jedoch nicht bekannt, wann mit einer Entscheidung über den genauen Beginn des Konklaves durch die Kardinäle zu rechnen ist.

Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes beginnt Schätzungen zufolge vermutlich Anfang Mai – wieder in der Sixtinischen Kapelle. Die Spekulationen über den künftigen Pontifex laufen längst. Täglich stellen Medien Kirchenmänner vor, die beim Konklave erfolgreich sein könnten. Sie gelten als «papabile», also dem Papstamt gewachsen. 

Bei Versammlungen werden schon Allianzen geschmiedet

Obwohl noch kein genaues Datum festgelegt wurde, bieten die Kardinalsversammlungen vor dem Konklave eine Möglichkeit zum Austausch. Die Geistlichen lernen einander kennen und könnten möglicherweise Allianzen schmieden, die den Ausgang des Konklaves beeinflussen. Die Diskussionen in den Generalkongregationen drehen sich bereits jetzt hauptsächlich um eines: das Profil des zukünftigen Papstes.

Beim Konklave sind 135 Kardinäle unter 80 Jahren zur Wahl des neuen Papstes berechtigt, aber zwei Kardinäle sagten bereits aus gesundheitlichen Gründen ab. An der Generalkongregation können alle Kardinäle teilnehmen, auch die nicht wahlberechtigten. Vor der dritten Runde versuchen Teilnehmer die Erwartungen vorerst herunterzuschrauben. «Wir haben noch nichts entschieden. Es ist nur ein Anfang», sagte etwa der Franzose Jean-Paul Vesco.

Bereits zwei Treffen hinter Vatikanmauern

Kirchenmänner haben bereits zweimal für die Generalkongregation getroffen und erste Entscheidungen getroffen. Am Dienstag waren es rund 60 Kardinäle, bei der zweiten Begegnung am Mittwoch waren es bereits mehr als 100 Purpurträger. Bei dem letzten Treffen wurden etwa Details zum Novendiale besprochen, der neuntägigen Trauerzeit nach dem Tod des Papstes.

Die Zeit der Trauer beginnt also am Samstag, dem Tag der Beisetzung von Franziskus, und endet am 4. Mai. Täglich wird während dieser Zeit im Petersdom eine Messe für den verstorbenen Papst abgehalten. Die Feierlichkeiten sind öffentlich und können von allen Gläubigen besucht werden. Die Messen des Novendiale werden an den neun Tagen von verschiedenen hochrangigen Kirchenmännern geleitet.

Gläubige nehmen weiter vor Papst-Sarg Abschied von Franziskus

Nach der Aufbahrung des Leichnams des verstorbenen Papstes im Petersdom können Gläubige weiterhin am offenen Sarg Abschied nehmen. Am ersten Tag der Aufbahrung besuchten bereits Zehntausende Menschen den Papst. Sie mussten mehrere Stunden warten, um die große Basilika betreten zu können. Zeitweise versammelten sich etwa 100.000 Gläubige auf dem Petersplatz, um dem verstorbenen Papst nahe zu sein.

Derzeit gibt es im Petersdom besondere Öffnungszeiten und Regeln. Heute ist der Dom von 7.00 Uhr bis Mitternacht geöffnet. Bis Freitagabend (19.00 Uhr) bleibt der Petersdom geöffnet. Danach, um 20.00 Uhr, wird der Sarg jedoch verschlossen und für die Trauerfeier am Samstag vorbereitet.

Rom für Trauerfeier im Ausnahmezustand

Bei den Trauerfeierlichkeiten werden zahlreiche Staatsgäste aus der ganzen Welt sowie Hunderttausende Gläubige erwartet. Nach der Messe auf dem Petersplatz wird der Sarg in die Basilika Santa Maria Maggiore überführt. Dort wird Franziskus gemäß seinem Wunsch in einer speziellen Nische im linken Seitenschiff der Kirche im Herzen Roms nahe einer von ihm verehrten Marienikone beigesetzt.

Die Vorbereitungen für das Großevent in Rom sind in vollem Gange – die italienische Hauptstadt befindet sich im Ausnahmezustand. Der Zivilschutz Italiens erwartet Hunderttausende bei der Trauerfeier. Der öffentliche Verkehr wird verstärkt. Freiwillige sollen Gläubige, die den Petersplatz besuchen möchten, unterstützen. Es werden auch die strengsten Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

dpa