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Israelisch-deutsche Geisel soll freikommen

Eine Israelin mit deutscher Staatsbürgerschaft wartet im Gazastreifen weiterhin auf ihre Freilassung. Nach offiziellen Angaben soll es diese Woche so weit sein.

Israel will die Rückkehr von Gaza-Zivilisten in den Norden des Küstenstreifens erst erlauben, wenn eine junge israelische Zivilistin freigelassen wurde.
Foto: Jehad Alshrafi/AP/dpa

Gemäß den Angaben des Vermittlerstaats Katar und Israels wird eine israelische Geisel im Gazastreifen, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, diese Woche freigelassen. Die islamistische Hamas plant, die Zivilistin und zwei weitere Geiseln bis Freitag freizulassen, wie ein Sprecher des Außenministeriums in Doha auf der Plattform X in der Nacht bekannt gab. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bestätigte eine Einigung mit der Hamas, wonach die Drei am Donnerstag freikommen sollen.

Die israelisch-deutsche Zivilistin wurde während des Angriffs der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen entführt und wird laut palästinensischen Angaben von der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) festgehalten. Sie ist am Leben, und die Bedingungen für ihre Freilassung werden mit Hilfe von Vermittlern mit Israel verhandelt, wie der stellvertretende PIJ-Generalsekretär, Mohammed Hindi, zuvor der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Als Gegenleistung sollten 30 Palästinenser aus israelischer Haft entlassen werden. Gemäß den Angaben von Katar und Israel sollen drei weitere Geiseln am Samstag freigelassen werden. Israel erhielt von der Hamas auch das geforderte Dokument mit Informationen darüber, welche der verbleibenden israelischen Geiseln, die in der ersten Phase der Waffenruhe-Vereinbarung freigelassen werden sollen, noch am Leben sind. Gemäß dem Abkommen sollen in der ersten Phase innerhalb von sechs Wochen 33 Geiseln im Austausch für 1.904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Alle anderen Geiseln sollen später freikommen. Bisher wurden sieben freigelassen.

Israel wirft Hamas Verstoß gegen Abkommen vor

Die Vereinbarung sah vor, dass zunächst Zivilisten freigelassen werden sollten. Stattdessen ließ die Hamas am Samstag jedoch vier junge Soldatinnen frei. Im Gegenzug entließ Israel etwa 200 Palästinenser aus der Haft. Die Tatsache, dass die israelisch-deutsche Zivilistin am Samstag nicht freigelassen wurde, wurde von Israel als Verstoß gegen die Vereinbarung mit der Hamas angesehen. Daher blockierte die israelische Armee zunächst die Rückkehr vertriebener palästinensischer Zivilisten aus dem Süden in den Norden des abgeriegelten Küstenstreifens.

Nach der nun erfolgten Einigung teilten Katar und das Büro von Netanjahu mit, dass Israel die Rückkehr der Vertriebenen in den Norden Gazas ab diesem Morgen erlauben werde. Israel werde keine Verletzung des Abkommens dulden, bekräftigte Netanjahu.

An der Südseite des Netzarim-Korridors, der vom israelischen Militär eingerichtet wurde und den Gazastreifen in zwei Teile teilt, gab es Berichten zufolge ein Stau, als Tausende Menschen in den Norden des Palästinensergebiets zurückkehren wollten. Laut medizinischen Quellen in Gaza wurden zwei Menschen durch Schüsse israelischer Soldaten getötet und 15 verletzt. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

dpa