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Keine umfassende Abschlusserklärung beim G7-Gipfel mit Trump

Die G7-Staats- und Regierungschefs verzichten auf gemeinsame Dokumente zu brisanten Themen wie Ukraine-Krieg und Klimawandel.

Der diesjährige G7-Gipfel findet in den Rocky Mountains statt.
Foto: Jeff McIntosh/The Canadian Press/AP/dpa

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe führender demokratischer Wirtschaftsmächte wollen bei ihrem ersten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump auf eine umfassende gemeinsame Abschlusserklärung verzichten. Die kanadischen Gastgeber gingen davon aus, dass es bei dem Treffen in den Rocky Mountains von Sonntag bis Dienstag stattdessen nur «ausgewählte Erklärungen zu spezifischen Themen» geben werde, hieß es aus deutschen Regierungskreisen in Berlin. 

Keine Erklärungen zur Ukraine und zu Gaza

Es wurde spezifisch Migration, Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie, Waldbrände und seltene Rohstoffe erwähnt. Es wird jedoch kein gemeinsames Dokument zu den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen, dem Klimawandel oder der Entwicklungshilfe geben.

Zur G7 gehören neben Kanada auch die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Japan. Die Gruppe betrachtet sich seit dem Ausschluss Russlands wegen der Annexion der Krim im Jahr 2014 als Wertegemeinschaft der großen westlichen Demokratien. Seit Trumps Amtsantritt gibt es jedoch erhebliche Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA und den anderen sechs Mitgliedern, insbesondere in Bezug auf Themen wie den Ukraine-Konflikt, den Klimawandel und den Welthandel.

2018 zog Trump nachträglich seine Zustimmung zurück

Beim diesjährigen G7-Gipfel wird es erstmals seit 2018 keine von allen Mitgliedern getragene umfassende Abschlusserklärung geben. Auch damals war Trump US-Präsident und der Gastgeber Kanada. Die Gipfelteilnehmer einigten sich zwar auf ein Dokument, Trump zog jedoch auf der Rückreise über Twitter (heute X) seine Zustimmung zurück.

Ein Jahr später in Frankreich gab es wieder eine Abschlusserklärung, die jedoch nur eine Seite lang war. Unter Trumps Nachfolger Joe Biden kehrte die G7 zu den üblichen umfassenden und ausführlichen Gipfelerklärungen zurück.

dpa