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Kennedy Jr. wird Trumps Gesundheitsminister

Warnungen vor Trumps Kandidaten für die Spitze des Gesundheitsministeriums gab es viele. Trotzdem bekommt der Mann mit dem prominenten Namen im Senat die nötige Mehrheit für den Posten.

Umstrittene Wahl Trumps: Robert F. Kennedy Jr., der neue Gesundheitsminister. (Archivbild)
Foto: Ben Curtis/AP/dpa

Robert F. Kennedy Jr. wird Gesundheitsminister in der Regierung von US-Präsident Donald Trump. Der Senat bestätigte die umstrittene Personalie mit einer knappen Mehrheit. Der Neffe des einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy hatte in den vergangenen Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut, Verschwörungstheorien verbreitet und mit schrillen Wortmeldungen von sich reden gemacht. Daher gab es viel Kritik an seiner Wahl für das Gesundheitsressort.

Hitzige Szenen im Senat vorab

Vor der Bestätigung im Senat fand eine hitzige Anhörung im zuständigen Ausschuss der Parlamentskammer statt, in der der 71-Jährige sich gegen den Vorwurf wehrte, ein Impfgegner zu sein. Ein demokratischer Senator forderte ihn auf, klar zu sagen, dass Impfungen sicher seien. Kennedy versicherte, dass seine eigenen Kinder geimpft seien und er lediglich für eine strengere Prüfung der medizinischen Sicherheit eintrete.

Kritiker beschuldigen ihn jedoch seit Jahren, bewusst Zweifel an Impfstoffen zu säen und insbesondere die Masern-Impfkampagne zu untergraben. Früher vertrat Kennedy die wissenschaftlich widerlegte These, dass Impfungen Autismus verursachen könnten.

Warnungen aus der eigenen Familie und aus der Wissenschaft

Kurz vor seiner Anhörung hatte eine Warnung von Kennedys Cousine Caroline Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In einem Brief an mehrere Senatoren schrieb sie, ihr Cousin baue seine Anhängerschaft auf, indem er die Verzweiflung von Eltern kranker Kinder ausnutze. Sie forderte die Senatoren «dringend auf, seine Nominierung abzulehnen».

Nicht nur aus der Familie, sondern auch aus Wissenschaft und Forschung gab es Warnungen vor Trumps Wunschkandidat. Dutzende Nobelpreisträger äußerten öffentlich ihre Zweifel an Kennedys Eignung für das Amt und kritisierten fehlende Qualifikationen oder Erfahrung in Bereichen wie Medizin, Wissenschaft und Verwaltung. Sie warfen ihm vor, wissenschaftsfeindliche Positionen zu vertreten.

Ein politischer Wechsel und schrille Anekdoten

Robert F. Kennedy Jr. war jahrzehntelang Demokrat, hat sich jedoch von der Partei entfernt. Er wird auch für die Verbreitung von Verschwörungstheorien, wie etwa über die Corona-Pandemie, und für Kontakte zu rechtsextremen Politikern kritisiert. Bei der Präsidentenwahl trat der Mann aus der prominenten Kennedy-Familie zunächst als unabhängiger Kandidat an, zog dann aber seine aussichtslose Kandidatur zurück und wechselte ins Trump-Lager.

Kennedy wurde auch außerhalb der Politik durch schrille Anekdoten bekannt. Einmal gestand er, einen toten Bären im New Yorker Central Park abgelegt zu haben. Seine Tochter erzählte, wie er im Urlaub den Kopf eines toten Wales abschnitt, um ihn dann stundenlang auf dem Autodach nach Hause zu fahren. Kennedy behauptete auch, einen Wurm im Gehirn gehabt zu haben, der vorübergehend eine Anomalie in seinem Kopf verursachte.

dpa