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Schweres Patrouillenboot vor Krim versenkt

Ukrainische Wasserdrohnen treffen russische Korvette. Krim-Brücke ebenfalls gesperrt. Inoffizielle Bestätigung aus Moskau.

Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte in einer der Buchten von Sewastopol (Archivbild von 2014).
Foto: Uncredited/AP/dpa

Ein russisches Kriegsschiff ist Angaben aus Kiew zufolge vor der Halbinsel Krim durch einen Angriff von ukrainischen Wasserdrohnen versenkt worden. Getroffen worden sei die Korvette «Sergej Kotow», die die Schwarzmeerflotte auch als schweres Patrouillenboot führt, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst HUR auf Telegram mit. Das Schiff habe Treffer im Heck sowie Back- und Steuerbord erlitten. Der Angriff wird auch in russischen Militärblogs bestätigt. Die Krim-Brücke war nach Drohnenangriffen in der Nacht ebenfalls stundenlang gesperrt.

Die Bestätigung der Versenkung erfolgt zumindest inoffiziell in Moskau. Der pro-russische Militär-Blog Belorusski Silowik berichtete, dass das Schiff zerstört wurde. Die Nachricht wurde auch vom einflussreichen Blog Rybar verbreitet, der dem Moskauer Verteidigungsministerium nahesteht.

Nicht der erste Angriff

Zudem kursiert ein Video, das den Treffer an der «Sergej Kotow» in der Nacht zeigen soll. Dort ist ein Schiff mutmaßlich in der Bucht von Feodossija im Südosten der Krim zu erkennen, das auf Ziele im Wasser schießt, bis es selbst von einer schweren Explosion erschüttert wird. Schon im vergangenen Herbst gab es Meldungen über einen Drohnenbeschuss der «Sergej Kotow», die dabei schwere Schäden erlitten haben soll.

Die russische Schwarzmeerflotte verfügt insgesamt über vier solcher Patrouillenboote. Sie zählen zu den modernsten Schiffen des Geschwaders und wurden alle erst ab 2017 in Dienst gestellt. Angetrieben von deutschen Dieselmotoren können die Korvetten auch moderne Marschflugkörper vom Typ Kalibr abfeuern, mit denen die russische Flotte auch ukrainische Bodenziele weit im Hinterland angegriffen hat. Ins Visier genommen wurden unter anderem Objekte zur Energieversorgung.

Das ukrainische Militär seinerseits hat inzwischen eine ganze Reihe von Schiffen der Schwarzmeerflotte entweder beschädigt oder versenkt. Gerade auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim ist die Flotte immer wieder Angriffen ausgesetzt. Der prominenteste Abschuss gelang den Ukrainern bereits kurz nach Kriegsbeginn mit der Versenkung des Raketenkreuzers «Moskwa», der als Flaggschiff der Schwarzmeerflotte diente.

dpa