In den Umfragen liegt die SPD seit langem weit hinter der CDU/CSU. Auf einer Klausurtagung will SPD-Chef Klingbeil seine Partei nun auf die Aufholjagd einschwören.
Klingbeil will «Körperhaltung des Siegeswillens»
Knapp ein Jahr vor der Bundestagswahl stellt sich die SPD für den Wahlkampf auf. «Die SPD braucht eine Körperhaltung des Siegeswillens», sagte Parteichef Lars Klingbeil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vor einer zweitägigen Klausurtagung des Parteivorstands in Berlin. «Alle schauen gerade auf die Ampel, aber ich möchte, dass wir als SPD anfangen, gemeinsam zu marschieren.»
Am Samstag trafen sich zunächst 250 Unterbezirksvorsitzende der SPD in der Berliner Parteizentrale zu Beratungen, gefolgt von einer geplanten Sitzung des Parteipräsidiums. Am Sonntag und Montag plant der Vorstand die Vorbereitung des Wahlkampfs.
Klingbeil: «Ich glaube nicht an Wunder, sondern an harte Arbeit.»
Die SPD – derzeit stärkste Regierungspartei – liegt in allen Umfragen weit abgeschlagen hinter der CDU/CSU und entweder gleichauf oder knapp hinter der AfD bei 16 bis 17 Prozent. Klingbeil rief seine Partei zur «Aufholjagd» auf. Es gehe darum, «den Fokus auf die Frage zu richten, wer dieses Land in Zukunft führen soll. Die SPD oder die Merz-CDU». Zu den schlechten Umfragewerten sagte er: «Ich glaube nicht an Wunder, sondern an harte Arbeit.»
Die Bundestagswahl ist derzeit für den 28. September 2025 geplant. Die SPD-Führung plant, erneut mit Kanzler Olaf Scholz als Spitzenkandidaten in den Wahlkampf zu ziehen. Es wird jedoch keinen formellen Beschluss dazu bei der Vorstandsklausur geben. Die Parteiführung möchte sich auf Inhalte und Strategien für den Wahlkampf konzentrieren. Die Nominierung des Kanzlerkandidaten soll erst auf einem Parteitag im Juni erfolgen.
Mützenich will Kanzler mit mehr Ecken und Kanten
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich verteidigte dieses Vorgehen. Er halte den Termin im Frühsommer für richtig. «Bis dahin kann Olaf Scholz als Bundeskanzler mit Kontur, Besonnenheit und Integrität überzeugen», sagte er der «Neuen Osnabrücker Zeitung». «Wenn ich den Kanzler dabei unterstützen kann, noch mehr seiner Ecken und Kanten zu zeigen, dann werde ich das gerne tun.»