Die USA werfen der Regierung in Bogotá vor, nicht genug gegen den Drogenschmuggel zu unternehmen. Tatsächlich ist die Kokain-Produktion explodiert. Jetzt werden wieder Herbizide versprüht.
Kolumbien nimmt Koka-Vernichtung mit Glyphosat wieder auf

Vor dem Hintergrund einer massiv steigenden Kokainproduktion in Kolumbien greift die Regierung des südamerikanischen Landes nach zehn Jahren wieder zur Vernichtung von Koka-Plantagen mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. In Regionen, in denen kriminelle Gruppen aktiv sind und Bauern zur Koka-Anpflanzung gezwungen werden, soll das Herbizid zukünftig mithilfe von Drohnen versprüht werden, gab Justizminister Andrés Idárraga bekannt.
Die kolumbianische Regierung hat im Jahr 2015 die Koka-Vernichtung aus der Luft eingestellt, nachdem das Verfassungsgericht das Vorgehen aufgrund von Umwelt- und Gesundheitsbedenken untersagt hatte. Die Vernichtung der Koka-Felder per Hand erwies sich jedoch als viel weniger effektiv. In den letzten zehn Jahren hat sich die Anbaufläche in Kolumbien fast verdoppelt. Die Justiz erlaubt heute das Besprühen der Koka-Plantagen mit Unkrautvernichtungsmitteln innerhalb strenger Grenzen.
Kolumbien ist größter Kokainproduzent der Welt
Laut den Vereinten Nationen ist Kolumbien der größte Kokainproduzent der Welt. Das Land hat mehr als 250.000 Hektar Anbaufläche für Koka, was rund 65 Prozent der weltweiten Fläche entspricht. Das Kokain wird über den Pazifik und die Karibik in die USA oder über den Atlantik nach Europa geschmuggelt.
USA verhängen Sanktionen gegen Kolumbiens Präsidenten Petro
Die USA haben Kolumbien kürzlich als Land eingestuft, das seine internationalen Verpflichtungen im Kampf gegen illegale Drogen nicht erfüllt. Darüber hinaus verhängten sie Sanktionen gegen Kolumbiens Präsidenten Gustavo Petro, weil er nicht entschlossen genug gegen den Drogenhandel vorgeht.
«Er ist ein sehr, sehr böser Kerl, und er muss aufpassen», sagte US-Präsident Donald Trump erst am Montag über seinen kolumbianischen Kollegen Petro. «Denn er stellt Kokain her und sie schicken es aus Kolumbien in die Vereinigten Staaten.»








