Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

USA reduzieren Botschaftspersonal im Irak aus Sicherheitsgründen

Entscheidung basiert auf "jüngsten Analysen". Furcht vor israelischem Angriff auf Iran im Raum.

Die USA reduzieren aus Sicherheitsgründen ihr Botschaftspersonal im Irak.
Foto: Khalid Mohammed/AP/dpa

Die USA reduzieren aus Sicherheitsgründen ihr Botschaftspersonal im Irak. Ein Vertreter des Außenministeriums in Washington erklärte, die Entscheidung basiere auf «jüngsten Analysen», ging aber nicht näher ins Detail. Anlass der Maßnahme soll unbestätigten US-Medienberichten zufolge die Furcht vor einem bevorstehenden israelischen Angriff auf den Iran sein.

US-Medien berichteten, dass es um die Evakuierung von Personal gehe, das nicht dringend notwendige Funktionen ausübe, sowie um Familienangehörige von Diplomaten. Die «Washington Post» sowie das Nachrichtenportal «Axios» berichteten zudem, dass auch Familienmitglieder von US-Soldaten von den Militärstützpunkten in der Region abgezogen würden. Der Iran sprach Drohungen gegen die Stützpunkte aus.

Die Militärstützpunkte der USA am Persischen Golf, wie in Bahrain und Katar, liegen Luftlinie nicht weit vom Iran entfernt und könnten im Falle einer Eskalation zu Zielen werden. Im Irak hat der Iran wiederum großen Einfluss, auch über verbündete schiitische Milizen.

Die Seehandelsaufsicht der britischen Marine (UKMTO) erklärte, man sei über Spannungen informiert worden, «die zu einer Eskalation militärischer Aktivitäten führen könnte». Schiffe sollten Vorsicht walten lassen im Persischen Golf, im Golf von Oman und in der Straße von Hormus, einer für die Schifffahrt wichtigen Meeresenge zwischen dem Iran und dem Oman. 

Iran droht mit Angriffen auf US-Stützpunkte

Irans Verteidigungsminister Asis Nasirsadeh drohte den USA im Falle einer militärischen Eskalation mit Konsequenzen. Zugleich äußerte der Brigadegeneral die Hoffnung, dass die Atomverhandlungen mit Washington zu einem Ergebnis führen werden. «Aber wenn die Verhandlungen scheitern und uns eine Auseinandersetzung aufgezwungen wird, werden die Verluste der Gegenseite mit Sicherheit weitaus höher sein als unsere», zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Der Iran werde ohne Rücksichtnahme all ihre Stützpunkte in der Region ins Visier nehmen, warnte er.

US-Präsident Donald Trump plant im Konflikt um das umstrittene Atomprogramm des Iran Verhandlungen mit Teheran – vorerst. Ursprünglich hatte er dafür eine Frist von zwei Monaten vorgesehen, die jedoch bald ablaufen wird. Es war unklar, ob es in dieser Woche zu weiteren Verhandlungen kommen wird.

Trump drohte Iran mit Militäreinsatz

Trump hat den Iran bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass es ohne eine Vereinbarung zu einem Militäreinsatz kommen könnte. Obwohl er das nicht will, ist er dazu bereit, sagte Trump sinngemäß.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass Israel einen Angriff auf den Erzfeind Iran starten könnte – mit oder ohne Unterstützung der USA. Gleichzeitig versichert Teheran, keine Atomwaffen zu wollen und sein Atomprogramm ausschließlich für friedliche Zwecke zu nutzen.

dpa