Russland sieht Chance auf Friedensprozess durch Entscheidung der USA, Kritik an Selenskyjs Kriegstaktik und Forderung nach Aufhebung von Sanktionen.
Freude in Russland über Aussetzung der US-Militärhilfe für die Ukraine
Russland hat mit Freude auf Berichte über die Aussetzung der US-Militärhilfe für die Ukraine reagiert. «Die Details bleiben abzuwarten, aber wenn es wahr ist, ist es eine Entscheidung, die tatsächlich das Kiewer Regime in Richtung eines Friedensprozesses bewegen kann», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Russland hatte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wiederholt vorgeworfen, kein Interesse an Friedensverhandlungen zu haben und den Krieg lieber fortsetzen zu wollen. US-Präsident Donald Trump hatte sich zuletzt zum Entsetzen anderer westlicher Staaten die russische Argumentation zu eigen gemacht. Selenskyj betonte jedoch immer wieder, den Krieg beenden zu wollen.
Die Regierung Trumps stellt die US-Militärhilfe für die von Russland seit mehr als drei Jahren angegriffene Ukraine vorerst ein. Trump habe «unmissverständlich klargemacht, dass sein Fokus auf Frieden» liege, teilte das Weiße Haus in Washington mit.
Russland hofft auf Ende der US-Sanktionen
Laut Peskow verhandeln Russland und die Vereinigten Staaten über das Ende des Moskauer Angriffskrieges gegen die Ukraine und die Normalisierung ihrer angespannten Beziehungen. Er betonte, dass die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Russland erforderlich sei, um das Verhältnis wiederherzustellen.
«Wir halten sie für illegal», sagte Peskow über die Sanktionen, die bereits unter der ersten Präsidentschaft Trumps eingeführt und danach im Zuge des russischen Angriffskrieges massiv ausgeweitet und verschärft wurden.
Russland hat kürzlich vorgeschlagen, den Flugverkehr mit den USA wieder aufzunehmen. Während des Krieges hatten beide Länder ihren Luftraum für Flugzeuge der Gegenseite gesperrt. Moskau hofft insbesondere auf ein Ende der Finanzsanktionen.
Kritik am EU-Vorgehen
Peskow äußerte erneut Kritik an der Diskussion in der EU, eingefrorenes russisches Staatsvermögen, das hauptsächlich in Belgien liegt, zu beschlagnahmen und als Hilfe für die Ukraine auszuzahlen. Der Sprecher des Kremls warnte davor, dass dies das Investitionsklima in der EU äußerst negativ beeinflussen würde, wenn Investoren solche unrechtmäßige Beschlagnahmung befürchten müssten. Bereits am Vortag hatte Peskow mit rechtlichen Schritten gedroht.