Im August waren ukrainische Truppen in die russische Region Kursk eingedrungen. Präsident Selenskyj sprach in Kiew von einem Erfolg. Nun hat sich Moskau das Gebiet laut Kreml komplett zurückgeholt.
Kreml: Russische Region Kursk frei von ukrainischen Truppen
Moskaus Truppen haben laut Kreml die russische Region Kursk vollständig von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte laut Interfax, dass Generalstabschef Waleri Gerassimow Präsident Wladimir Putin über das Ende der Operation informiert habe.
Peskow sprach von einer «Befreiung» des Gebiets Kursk. Die ukrainischen Truppen waren dort Anfang August vergangenen Jahres einmarschiert und hatten Dutzende Ortschaft eingenommen.
Es gab anfangs keine Bestätigung von der ukrainischen Seite. Jedoch waren die Truppen aus Kiew seit Monaten stark unter Druck.
«Die Zerschlagung der bewaffneten Formationen der ukrainischen Streitkräfte, die in die Region Kursk eingedrungen sind, ist abgeschlossen», sagte Gerassimow. «Die Pläne des Kiewer Regimes, einen sogenannten strategischen Brückenkopf zu schaffen und unsere Offensive im Donbass zu stören, sind gescheitert.»
Russland hatte immer die Rückeroberung der Region Kursk als Voraussetzung genannt, um mit der Ukraine über einen Frieden zu verhandeln. Für Kremlchef Putin war der Einmarsch der ukrainischen Truppen eine Blamage, da er auch die Verletzlichkeit der russischen Staatsgrenze aufzeigte.
Selenskyj sprach stets von einem Erfolg der Kursk-Offensive
Trotz des zuletzt erfolgten weitgehenden Rückzugs ukrainischer Truppen aus der russischen Region Kursk sah Präsident Wolodymyr Selenskyj den Vorstoß stets als Erfolg. «Es ist absolut fair, den Krieg dorthin zu verlagern, wo er herkommt», sagte er wiederholt. Unter Experten war das umstritten, weil dem Land Ressourcen an anderer Stelle fehlten.
Letzten Sommer hatten ukrainische Truppen schnell etwa 1300 Quadratkilometer russisches Territorium unter Kontrolle gebracht. Laut Karten ukrainischer Militärbeobachter waren nur kleine Reste direkt an der Grenze verblieben. Im März eroberte Russland die Kreisstadt Sudscha zurück.
Im Jahr 2024 verbesserte der schnelle Vorstoß die Stimmung in der Ukraine. Die Kiewer Hoffnung, besetztes Gebiet in Friedensverhandlungen eintauschen zu können, erfüllte sich jedoch nicht. Laut unabhängigen ukrainischen Militärexperten erlitten beide Seiten ähnlich hohe Verluste, wobei dies für die Ukrainer schwerer wiegt als für die Russen. Die eingesetzten Truppen fehlten der Ukraine 2024 zur Abwehr der russischen Offensive im Osten bei Pokrowsk.