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Luftangriff auf Charkiw: Tote und Verletzte durch russische Fliegerbomben

Charkiw wurde von der russischen Luftwaffe attackiert, ein Mensch starb, 19 wurden verletzt. Die Stadt wird täglich von Russland beschossen, Menschen haben kaum Zeit sich in Sicherheit zu bringen.

Charkiw wird fast täglich von Russland mit verschiedenen Waffen beschossen.
Foto: Andrii Marienko/AP/dpa

Die ostukrainische Millionenstadt Charkiw wurde laut Behördenangaben von der russischen Luftwaffe mit Fliegerbomben angegriffen. Laut dem Gouverneur des Gebiets Charkiw, Ihor Terechow, wurde dabei mindestens eine Person getötet. Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte später am Abend auf Facebook mit, dass es 19 Verletzte gab. Mehrere fünfgeschossige Wohnhäuser wurden beschädigt, ebenso wie ein Institut für Notfallchirurgie. Die örtliche Polizei gab an, dass dies der erste Luftangriff mit Bomben seit dem ersten Kriegsjahr 2022 war, die von feindlichen Flugzeugen abgeworfen wurden.

Die Stadt Charkiw liegt nur etwa 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Sie wird beinahe täglich von Russland mit verschiedenen Waffen beschossen. Aufgrund der kurzen Distanz zur Grenze haben die Einwohner bei Luftalarm oft kaum Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Letzte Woche führte ein russischer Raketenangriff zu einem kompletten Stromausfall in der zweitgrößten Stadt der Ukraine, dessen Auswirkungen noch spürbar sind. Ein großes Kraftwerk für Strom und Wärme wurde beschädigt und kann nicht repariert werden.

Selenskyj besucht Grenzgebiet Sumy

Mitten in den anhaltenden Kämpfen reiste Selenskyj in die Region Sumy im Nordosten der Ukraine, die an Russland grenzt. In seiner abendlichen Videoansprache vor Ort berichtete er, dass er dort verwundeten Soldaten Auszeichnungen überreicht habe. Das ukrainische Präsidialamt veröffentlichte zudem Fotos, auf denen zu sehen ist, wie Selenskyj Schützengräben inspiziert. Sumy grenzt auf der russischen Seite an die Gebiete Brjansk, Kursk und Belgorod.

Drohneneinschlag in Verwaltungsgebäude in Belgorod

Auch Belgorod hat erneut Beschuss gemeldet. Gouverneur Vyacheslav Gladkov zufolge stürzte eine Drohne in ein Verwaltungsgebäude, wobei eine Frau verletzt wurde. In einigen Telegrammkanälen wurde von mehreren Verletzten gesprochen. Es wird berichtet, dass es sich um das Gebäude der Innenbehörde der Region handelt. Das russische Verteidigungsministerium teilte lediglich mit, dass drei Drohnen erfolgreich von der Luftverteidigung abgewehrt wurden.

Belgorod hat in letzter Zeit wiederholt Angriffe gemeldet, bei denen es auch Tote und Verletzte gab. Die Opferzahlen und Schäden stehen jedoch in keinem Verhältnis zu den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die von Russland angegriffen wurde.

EU-Staaten wollen strengere Zollvorgaben

Die EU-Staaten haben sich unter dem Druck verärgerter Landwirte darauf geeinigt, strengere Zollvorgaben für bestimmte Lebensmittel aus der Ukraine durchzusetzen. Die Botschafter der EU-Staaten haben am Abend einen neuen Kompromiss zu den Zollvorgaben für ukrainische Agrarprodukte beschlossen, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte.

Laut Diplomaten sieht der Plan vor, dass weniger Waren als zuvor geplant zollfrei in die EU exportiert werden dürfen. Dies könnte der ukrainischen Landwirtschaft schaden. Betroffen sind unter anderem Eier, Geflügel, Zucker und Mais. Die Verschärfung der Regeln benötigt auch im Europaparlament Zustimmung.

dpa