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Kuriosum in Down Under: Demokratiewurst am Wahltag

Wer in Australien zu den Urnen geht, kann sich danach mit einem Würstchen stärken – dem «Democracy Sausage». Mittlerweile wird sogar in der Antarktis der Grill angeworfen. Woher stammt der Begriff?

Demokratie-Würstchen haben in Down Under Tradition.
Foto: Rick Rycroft/AP/dpa

Der verführerische Duft brutzelnder Würstchen ist in Australien fester Bestandteil jeder Wahl. Traditionell steht vor vielen Wahllokalen ein Grill, an dem sich die Bürger mit einer Art Hot Dog (Bratwurst im weichen Brötchen mit Zwiebeln, Senf und Ketchup) stärken können: dem sogenannten «Democracy Sausage». 

Die Tradition ist mittlerweile auch außerhalb von Down Under weit verbreitet: Sogar auf der australischen Forschungsstation Casey Station in der Antarktis sollten die Wissenschaftler nach der telefonischen Stimmabgabe Demokratiewürstchen erhalten.

https://x.com/DemSausage/status/1918468583681867876

„Zu dieser Zeit gibt es auch vegetarische Optionen und Stände, die Kaffee und Kuchen anbieten. Bei den Grillfesten sammeln Schulen und Gemeindegruppen Spenden für wohltätige Zwecke.“

«Vergesst nicht, Eure Gemeinde zu unterstützen und Euch eine Demokratiewurst oder ein Stück Kuchen zu holen, wenn ihr da seid!», schrieb die australische Wahlkommission auf X. Rund 18 Millionen Australier sind aufgerufen, bis zum Abend ein neues Parlament zu wählen.

https://x.com/AusElectoralCom/status/1918421500660727987

Woher stammt der Begriff?

Gemäß dem Museum of Australian Democracy wurde der Begriff Demokratiewurst um das Jahr 2010 herum geprägt, als alle Wahllokale mit Grillstand in Brisbane auf einer Webseite aufgeführt wurden. Der Ausdruck wurde rasch populär und 2016 vom Australian National Dictionary zum Wort des Jahres ernannt. Für die gegenwärtige Abstimmung haben freiwillige Helfer eine landesweite Karte erstellt, auf der über 2.500 Grill-Stände markiert sind.

Während das Wort relativ neu ist, gehören die Leckerbissen selbst schon seit vielen Jahren zu jedem Urnengang. Das hat auch damit zu tun, dass es in Australien eine Wahlpflicht gibt und deshalb immer großer Andrang herrscht. Die Barbecues für Wohltätigkeitszwecke sind somit äußerst lukrativ. Die Grillwürstchen seien «praktisch Teil der australischen Verfassung», witzelten Freiwillige der Webseite «Democracy Sausage» auf X.

dpa