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Überwältigender Sieg der Labor Party in Australien

Labor Party erreicht fast 90 Sitze im Unterhaus, konservative Koalition nur 37 Sitze. Albanese kann zweite Amtszeit antreten.

Anthony Albanese ist der erste Premier seit 20 Jahren, der in Australien eine zweite Amtszeit antreten kann.
Foto: Lukas Coch/AAP/dpa

Die sozialdemokratische Labor Party Australiens hat ihren überwältigenden Sieg bei der Parlamentswahl weiter ausgebaut. Obwohl noch nicht alle Stimmen ausgezählt sind, hat die Partei von Premierminister Anthony Albanese laut verschiedenen Medienberechnungen bereits fast 90 Sitze im 150-köpfigen Unterhaus erreicht. Für die absolute Mehrheit waren lediglich 76 Mandate erforderlich.

Die konservative Koalition aus Liberalen und Nationalen hat eine verheerende Niederlage erlitten: Laut Berechnungen hat sie bisher nur 37 Sitze. Andere kleine Parteien und unabhängige Kandidaten haben bisher zwölf Sitze erhalten. Zwölf weitere Sitze waren am Morgen noch zu vergeben.

Albaneses Konkurrent Peter Dutton verlor sogar überraschend seinen eigenen Sitz in Dickson in Queensland, den er seit mehr als 20 Jahren innehatte. Im Land sind bereits Spekulationen darüber entbrannt, wer seine Nachfolge als Parteichef der Liberal Party antreten wird.

«Thank you, Australia»

Albanese – kurz «Albo» genannt – ist nun der erste Regierungschef seit mehr als 20 Jahren, der eine zweite Amtszeit antreten kann. «Thank you, Australia», schrieb der 62-jährige auf der Plattform X. Australien habe sich in einer Zeit globaler Unsicherheit für Optimismus und Entschlossenheit entschieden, hatte er am Samstagabend (Ortszeit) vor jubelnden Anhängern betont.

https://x.com/AlboMP/status/1918645709965787470

In den Kommentaren zogen australische Medien Vergleiche zum Wahlausgang in Kanada, wo die Konservativen vor wenigen Tagen aus ähnlichen Gründen wie in Australien eine Niederlage erlitten hatten. Dutton wurde lange Zeit eine zu enge Bindung zur Politik von US-Präsident Donald Trump vorgeworfen – genauso wie zuvor dem Chef der kanadischen Konservativen, Pierre Poilievre. Auch dieser hatte seinen eigenen Parlamentssitz verloren.

«Die Parallelen zwischen den beiden Ländern, beide enge Verbündete der USA, sind unverkennbar», schrieb die Zeitung «Sydney Morning Herald». «Trumps radikale und in vielerlei Hinsicht beängstigende Rückkehr ins Amt hat den Mitte-Links-Parteien neues Leben eingehaucht und sich für konservative Politiker zu einer Sprengladung entwickelt.»

dpa