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Lauterbach hat auf Tiktok große Ziele

Der Bundesgesundheitsminister ist für häufige Äußerungen auf der Plattform X (früher Twitter) bekannt. Nun ist er auch auf der bei jungen Leuten beliebten App Tiktok aktiv.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist jetzt auch auf der Kurzvideo-Plattform Tiktok aktiv.
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa-Pool/dpa

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist jetzt auch auf der Kurzvideo-Plattform Tiktok aktiv. Der SPD-Politiker lud seine ersten Beiträge hoch. Er hatte dies kürzlich angekündigt und in einem Interview des Portals «t-online» damit begründet, auf der gerade bei jungen Menschen beliebten Plattform ein Gegengewicht zur AfD schaffen zu wollen.

«Revolution bei Tiktok, heute geht es los», sagte Lauterbach in seinem ersten Video. Dieses nahm er in der Kulisse der ARD-Sendung «Hart aber fair» auf. Neben ihm stand der Autor Sascha Lobo, auch Moderator Louis Klamroth zeigte sich in dem Clip und fiel Lauterbach ins Wort: «Liebe Grüße an die Boomer, wir machen jetzt Sendung», sagte er.

Tiktok als neue Herausforderung für Lauterbach

«Ich glaube, wir dürfen die sozialen Medien der AfD nicht überlassen», sagte Lauterbach in der ARD-Sendung. «Bei Twitter habe ich weit über eine Million Follower, da läuft es doch auch – und wieso sollte es hier nicht möglich sein?» Ganz klar sei Tiktok eine besondere Herausforderung, «weil eben hier durch das Videoformat ein relativ plumper Satz, der catchy ist, besser läuft als eine Erklärung».

Lauterbach ist auf der Plattform X (ehemals Twitter) unter dem Account @karl.lauterbach24 aktiv, den er bewirbt. Der Sozialdemokrat ist dort sehr engagiert und äußert sich regelmäßig zu einer Vielzahl von Themen.

Tiktok ist die einzige international erfolgreiche Online-Plattform, die nicht aus den USA stammt. In den USA gibt es – wie auch in Europa – die Sorge, die App könne zum Sammeln von Informationen über Nutzer durch chinesische Behörden oder für politische Einflussnahme missbraucht werden. Regierungen mehrerer Länder sowie die EU-Kommission untersagten die Nutzung von Tiktok auf Diensthandys.

Minister nutzt privates Handy

Darauf angesprochen hatte Lauterbach «t-online» gesagt: «Das ist mir bekannt. Und ich werde definitiv kein Diensthandy dafür nutzen.» Er kenne sich mit Datensicherheit gut aus und treffe entsprechende Vorkehrungen.

Tiktok weist Bedenken stets zurück und betont, dass man sich nicht als Tochter eines chinesischen Unternehmens sieht. Bytedance gehört zu 60 Prozent westlichen Investoren. Der Hauptsitz befindet sich auf den Cayman-Inseln in der Karibik. Kritiker argumentieren, dass die chinesischen Gründer mit einem Anteil von 20 Prozent aufgrund höherer Stimmrechte die Kontrolle behalten und Bytedance eine große Zentrale in Peking hat. Im US-Kongress wird derzeit ein Gesetzentwurf diskutiert, der dazu führen könnte, dass Tiktok aus amerikanischen App-Stores verbannt wird, wenn die App im Besitz des Bytedance-Konzerns bleibt.

dpa