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Lawrow: Nordkorea unterstützt Russlands Kriegsziele

Pjöngjang hat Moskau im Krieg gegen die Ukraine mit Waffen und Soldaten unterstützt. Eine Reise von Russlands Außenminister Lawrow nach Nordkorea befeuert Spekulationen um neue Hilfen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow besucht die nordkoreanische Küstenstadt Wonsan, wo er unter anderem Gespräche mit seiner Amtskollegin Choe Son Hui geführt hat.
Foto: Uncredited/Russian Foreign Ministry Press Service/AP/dpa

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat bei seinem Besuch in Nordkorea die Fortsetzung der militärischen Allianz beider Länder betont. «Unsere koreanischen Freunde haben ihre eindeutige Unterstützung gegenüber allen Zielen der militärischen Spezialoperation und den Handlungen der russischen Führung und der russischen Armee bekräftigt», sagte Lawrow nach einem Gespräch mit seiner nordkoreanischen Amtskollegin, Choe Son Hui. Mit «militärischer Spezialoperation» bezeichnet Moskau offiziell seinen seit drei Jahren währenden Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die Diskussionen in der Hafenstadt Wonsan finden statt vor dem Hintergrund von Medienberichten über eine eventuelle erneute Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland.

Nordkorea unterstützte den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine durch die Lieferung von Waffen an Moskau. Im Herbst des vergangenen Jahres gab es erstmals Berichte über einen möglichen Einsatz nordkoreanischer Soldaten in der westrussischen Region Kursk. Diese wurden eingesetzt, um die zuvor von ukrainischen Truppen besetzten Teile der Region zurückzuerobern. Laut dem ukrainischen Geheimdienst haben insgesamt rund 14.000 Soldaten aus Nordkorea an diesem Frontabschnitt gekämpft.

Lange Zeit hat die nordkoreanische Staatsführung die Entsendung von Soldaten nach Russland nicht bestätigt. Erst im April behauptete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA, dass nordkoreanische Soldaten den russischen Streitkräften dabei geholfen haben, die Region Kursk «vollständig zu befreien». Ende Juni zeigte Nordkoreas Staatsfernsehen KCTV zudem Fotoaufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie Machthaber Kim Jong Un die nordkoreanische Flagge über einen Sarg niederlegt – und damit mutmaßlich jene Soldaten betrauerte, die im russischen Krieg gegen die Ukraine gestorben sind.

Lawrow: Denkmal für koreanische Soldaten in Kursk

Lawrow bedankte sich in Pjöngjang erneut für die Unterstützung Nordkoreas und kündigte an, dass in Kursk ein Denkmal für die gefallenen nordkoreanischen Soldaten errichtet werde.

Ein erneuter Einsatz, an dem laut Medien und dem ukrainischen Geheimdienst bis zu 30.000 Nordkoreaner beteiligt sein könnten, würde nach internationaler Interpretation jedoch selbst vom Beistandspakt beider Länder nicht mehr abgedeckt sein. Denn nach der Rückeroberung von Kursk würden die nordkoreanischen Soldaten dann vermutlich auf ukrainischem Boden kämpfen.

dpa