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Die Linke plant Vermögenshalbierung von Milliardären in 10 Jahren

Mit einem Fünf-Punkte-Plan will die Partei Vermögen besteuern und in Bildung investieren, um Ungleichheit zu verringern.

Die Linke präsentiert kurz vor der Bundestagswahl neue Steuerpläne. (Archivbild)
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Linke hat im Wahlkampf einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt, mit dem sie das Vermögen deutscher Milliardäre innerhalb der nächsten zehn Jahre halbieren will. «Wir finden: Es sollte keine Milliardäre geben», heißt es in dem Papier von Parteichef Jan van Aken, über das zuerst das «Handelsblatt» berichtete und das der Parteivorstand am Samstag beschloss.

Die Linke fordert die Wiedereinführung der Vermögensteuer, eine einmalige Vermögensabgabe für Reiche und weitere Steuerverschärfungen. Die zusätzlichen Einnahmen sollen vor allem in Bildung und den öffentlichen Nahverkehr investiert werden.

Vermögenssteuer mit ansteigendem Satz

Die Linke plant eine Vermögensteuer mit progressivem Satz: Ab einem Vermögen von einer Million Euro soll ein Prozent jährlich fällig werden, ab 50 Millionen Euro fünf Prozent. Vermögen über einer Milliarde Euro soll mit zwölf Prozent besteuert werden.

Zusätzlich sieht das Konzept eine spezielle Steuer für die reichsten 0,7 Prozent der Bürger vor. Ab einem Vermögen von über zwei Millionen Euro soll sie mit zehn Prozent beginnen, für höhere Vermögen sind steigende Sätze bis zu 30 Prozent vorgesehen.

Mehr Abgaben bei großen Erbschaften

Der Steuersatz für besonders große Erbschaften und die sogenannte Reichensteuer für besonders hohe Einkommen soll ebenfalls erhöht werden: Ab einem jährlichen Einkommen von 250.000 Euro sollen 60 Prozent anfallen, ab einer Million Euro 75 Prozent. Kapitalerträge sollen nicht mehr pauschal mit 25 Prozent besteuert werden, sondern progressiv wie Arbeitseinkommen.

Van Aken begründet seinen Vorstoß auch mit einem Verweis auf die USA: «Die neue Regierung besteht aus Superreichen und Rechten, die alles dafür tun, ihr Vermögen und ihre Macht zu sichern.» Auch in Deutschland verschafften sich Superreiche mit ihrem Geld Gehör in der Politik, kritisierte er. 

Die Linke muss um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen, konnte in Umfragen zuletzt jedoch etwas zulegen und liegt derzeit bei fünf bis sechs Prozent.

dpa