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Linnemann: Protest bei Weidel-Interview macht AfD stark

Trillerpfeifen, Hupen und laute Musik: Das ARD-Sommerinterview mit AfD-Chefin Weidel ist massiv gestört worden. Der CDU-Generalsekretär Linnemann hat dafür kein Verständnis.

CDU-Generalsekretär Linnemann: «Wenn man die AfD stark machen will, soll man ruhig solche Interviews stören.»
Foto: Michael Kappeler/dpa

Der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat kein Verständnis für die Störung des ARD-Sommerinterviews mit AfD-Chefin Alice Weidel durch lauten Protest gegen die Partei. «Wenn man die AfD stark machen will, soll man ruhig solche Interviews stören», sagte Carsten Linnemann in der RTL/ntv-Sendung «Frühstart». Man könne den Wähler nicht ignorieren und «kaputtschreien», sondern müsse die AfD inhaltlich bekämpfen.

Das Interview, das am Sonntagnachmittag live im Internet übertragen wurde, fand im Berliner Regierungsviertel an der Spree unter freiem Himmel statt. Während der Übertragung war eine Demonstration am anderen Ufer mit Trillerpfeifen, Hupen und lauter Anti-AfD-Musik deutlich zu hören. Weidel beschwerte sich bei dem Interviewer Markus Preiß darüber, dass seine Fragen nicht verständlich seien.

Der AfD warf Linnemann vor: «Weidel ist nur daran interessiert, schlechte Nachrichten zu konsumieren und dann den Champagner aufzumachen. Sie freut sich, wenn die Insolvenzzahlen nach oben gehen und die Wirtschaft abschmiert.» Diese Haltung sei durch das Interview deutlich geworden. Aber: «Das wurde leider überlagert durch diese lauten Schreie. Das bringt gar nichts in der Demokratie. Argumente zählen und sonst nichts.»

Nach eigenen Angaben steckt die Gruppe Zentrum für Politische Schönheit hinter der Störaktion beim Interview. Die Polizei beendete die nicht angemeldete Aktion. Die ARD kündigte an, für künftige Interviews Vorkehrungen zu treffen.

Über ein Parteiverbotsverfahren gegen die AfD, für dessen Vorbereitung sich die SPD qua Parteitagsbeschluss einsetzt, sagte Linnemann: «Die zehn Millionen Wähler sind nicht von heute auf morgen weg. Die wollen, dass wir bessere Politik machen.» Die Debatte über ein Parteiverbot sei «nicht zielführend», da sie von der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Partei ablenke.

dpa