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London kündigt Sanktionen gegen russische Schattenflotte an

Die EU-Staaten arbeiten an neuen Sanktionen gegen Russland. Nun erhöht auch Großbritannien den Druck mit einer Ankündigung.

Keir Starmer kündigt Sanktionen gegen Russlands Schattenflotte an. (Archivbild)
Foto: Frank Augstein/AP/dpa

Großbritannien erhöht mit einem Sanktionspaket gegen die sogenannte russische Schattenflotte den Druck auf Kremlchef Wladimir Putin, seinen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Die britische Regierung werde bis zu 100 Öltanker sanktionieren, die ein Kernstück von Putins Schattenflotte bildeten und seit Anfang 2024 Fracht im Wert von mehr als 24 Milliarden Dollar (21 Mrd Euro) befördert hätten, teilte die britische Regierung in der Nacht mit. Premierminister Keir Starmer werde die Maßnahmen heute bei einem Treffen der nordeuropäischen Joint Expeditionary Force (JEF) in der norwegischen Hauptstadt Oslo ankündigen. Es handelt sich demnach um das «bisher umfangreichste Sanktionspaket».

«Die von Putins Kumpanen gesteuerte Schattenflotte finanziert nicht nur den illegalen Krieg des Kremls in der Ukraine. Die Schiffe der Flotte sind auch dafür bekannt, durch ihr rücksichtsloses Vorgehen in Europa kritische nationale Infrastruktur zu beschädigen», heißt es zur Begründung der Maßnahmen in der Mitteilung.

Bedrohung durch mutmaßliche Sabotageakte

Die Flotte umfasst Schiffe mit unklaren Eigentumsverhältnissen, die teilweise nicht versichert sind. Sie werden genutzt, um den westlichen Preisdeckel für russische Ölexporte in Drittstaaten zu umgehen oder gestohlenes Getreide aus der Ukraine zu transportieren. Im Januar sorgten mutmaßliche Sabotageakte der sogenannten russischen Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee für Aufsehen. Seitdem wird die potenzielle Bedrohung für die unterseeische Infrastruktur verstärkt überwacht.

Es wurde betont, dass die Unterwasserinfrastruktur für Großbritannien von entscheidender Bedeutung sei, da sie 99 Prozent der internationalen Telekommunikationsdaten und lebenswichtige Energielieferungen wie Strom, Öl und Gas transportiere.

Laut der Deutschen Presse-Agentur bereiten derzeit auch die Staaten der Europäischen Union ein neues Sanktionspaket vor, das eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vorsieht.

dpa