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Luftwaffen-Inspekteur übernimmt erste Teile für Arrow 3

Die Bundeswehr will in diesem Jahr einen wesentlichen Schritt für die Abwehr von Luftangriffen machen. Der Inspekteur der Luftwaffe spricht darüber in Israel.

Raketenabwehrsystem Arrow 3
Foto: -/ISRAELI MINISTRY OF DEFENSE/dpa

Der geplante Aufbau des Flugabwehrsystems Arrow 3 für Deutschland schreitet voran und liegt laut Luftwaffe im Zeitplan. Während eines Besuchs auf dem Firmengelände des Herstellers IAI in Tel Aviv hat Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, erste Teile übernommen, so ein Sprecher der Luftwaffe. Es handelt sich dabei um das zentrale Kommunikationselement des Waffensystems.

Noch in diesem Jahr will die Luftwaffe eine erste Einsatzbereitschaft des modernen Raketensystems erreichen. Es soll eine Lücke in der Abwehr schließen. Der «Pfeil» kann anfliegende Raketen in bis zu über 100 Kilometern Höhe zerstören, also außerhalb der Atmosphäre und im beginnenden Weltraum. Das soll feindliche Raketen möglichst weitgehend wirkungslos machen. Diese Fähigkeit in der höchsten Abfangschicht gab es bisher so nicht. 

Arrow soll an drei Standorten in Deutschland stehen

«Mit Arrow 3 beschafft Deutschland auf meine Initiative hin ein israelisches Waffensystem, das helfen wird, Deutschland gegen Bedrohungen aus der Luft zu schützen», sagte Gerhartz der Deutschen Presse-Agentur.

Der Militärflughafen Holzdorf im Osten Deutschlands, südlich der Hauptstadt gelegen, wird der erste von drei Standorten der Feuereinheiten sein. Bauarbeiten sind dort im Gange.

Die Bundesregierung plant, verstärkt in die Flugabwehr zu investieren. Deutschland hat eine Initiative für ein europäisches Luftverteidigungssystem (European Sky Shield Initiative/ESSI) ins Leben gerufen – eine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Inspekteur übernimmt ein Nato-Hauptquartier

Gerhartz wird in den kommenden Wochen das Kommando über die Luftwaffe abgeben und anschließend auf einen Top-Posten in der Nato wechseln. Er wird Befehlshaber an der Spitze des Nato-Hauptquartiers im niederländischen Brunssum («Allied Joint Forces Command»), einem von zwei operationalen Hauptquartieren des Bündnisses in Europa.

Der General, der beruflich enge Kontakte in den Nahen Osten pflegt, sagte: «Meine erste Auslandsreise als Inspekteur der Luftwaffe war 2018 kurz nach meiner Übernahme der Besuch in Israel und nun nach sieben Jahren komme ich wieder zu meiner letzten Reise hier her. Es schließt sich ein Kreis.»

dpa